Di 29.9.15
Canyonlands – mehr kann ich nicht sagen, mir fehlen die Worte. Ich bin sprachlos. Anscheinend hat der liebe Gott hier große Bauklötze im Sand versteckt und nun ist der Sand durch das Raster gefallen.
Wir fahren erst oben auf dem Hochplateau alle Wege ab, welche Aussichten. Welche riesigen Pinns, die von hier oben so klein aussehen. Wie ein Kinderspielplatz! Aber es ist echt, vor allem echt groß.

Die White Rim – Es gibt einen 100 Meilen langen Weg diese Kante entlang. (ein kleines Stück sind wir auch gefahren.)
M. war hier vor Jahren schon mal mit dem Auto und wollte immer mal da runter. Und heute ist es so weit. Die Frage, ob ich wissen will, wie der Shafer-Trail aussieht, hätte er sich sparen sollen. Natürlich nicht! Ist immer besser, wenn ich die Abgründe NICHT vorher sehe. So unterhalte ich mich lieber mit anderen Urlaubern, die anscheinend dasselbe Problem haben. Er will runter und sie hat schon genug vom Sehen.
Aber ich werde nicht gefragt und so ist irgendwann der A… im Shafer-Trail drin. „Zur Belohnung gibts unten in Moab einen schönen Kaffee!“ (Er weiß, womit er mich locken kann.) Aber ich habe nicht die ganzen Trainings umsonst gemacht. Ich WEIß, dass ich das kann. Ich muss nur meine Nerven in den Griff kriegen. Keine Leitplanken, der Weg breit wie ein Auto, nur für 4-wheelers zugelassen. (2 + 2 = 4! Genehmigt! 😉 In Serpentinen gehts abwärts und M. hat wieder nix anderes als Bilder im Kopf. Na gut, wie sagte Guido von „dirt4fun“? „Dann kuck doch nicht hin, wenn du Stress hast!“ Er meinte zwar den Matsch im ersten offroad Training, aber seitdem ist dies ein immer wieder gern zitierter Spruch für alle Lebenslagen. Also kuck ich halt nicht in den Abgrund runter (Es geht direkt neben der Straße sehr lange senkrecht abwärts. Wie weit, weiß ich nicht, hab nicht hingekuckt!) Ich halte erst an, als ich unten bin (800 m tiefer) und warte im Schatten auf M. 32 °C. Ich dachte, damit hätte ich jetzt das Schlimmste überstanden, aber weit gefehlt. Eh wir wieder Asphalt zu sehen bekommen, haben wir noch einige „Knusperstückchen“ (wie Guido immer sagte) zu bewältigen: steinige Treppenstufen, trailmäßig runter UND rauf, wie auf einem alpenländischen Gebirgspfad gehts zu. Auch die tiefen, sandigen Spurrillen (die von nasseren, matschigeren Zeiten herrühren) werden nicht netter, nur weil der Sand rot ist. Wie gut, dass die Aufnahme des Trails nicht die Akustik meines Helms beinhaltet. Kaum durch, kann sich M. vor Lachen kaum auf dem Mopped halten. (Vielleicht sollte ich die Kommunikation demnächst vorher ausschalten!) Haben sich die Mühen gelohnt? Natürlich! Wie immer, nassgeschwitzt, aber glücklich, schaue ich in die grandiose Landschaft! Das ist wirklich einmalig auf der Welt.

Der Colorado – irgendwann fließt er durch den Grand Canyon. Bereits hier gräbt er sich mehr und mehr ein. ca 18 -23 cm jedes Jahr beträgt die Erosion.

Zu spät zum Kochen – hier gibts was leckeres. Den 40 km Weg über Straße im Dunkeln kennen wir schon, denn unser Zelt haben wir oben auf dem Hochplateau gelassen.
Neben uns die Mountainbiker, die mit großen Augen staunen, wie man diesen Weg denn überhaupt mit solch dicken Moppeds und Gepäck fahren kann. Und wir schauen mitleidig bei den steilen Anstiegen. Nein, hier ohne Motor hoch? Selber treten? Bei DER Hitze? Bloß nicht!
Jedem das seine! Und mir zum Abschluss einen Kaffee! Hmmmmm….
VGB