Do 12.5.16
Wieder in Buenos Aires – welche wiedersprüchliche Stadt. Einerseits turbulenter Verkehr, viel los, riskant, aufpassen vor Kriminalität und Mafia, andererseits aber wunderschön, alte Prachtbauten – angeleuchtet bei Nacht, kleine und große Parks… Hier kann man die Zeit wunderbar vertrödeln und die Seele baumeln lassen.
Aber schnell noch einen Rückblick: Wir haben unsere Mädels am Montag zum Flughafen in Montevideo gebracht. Dort wurden sie in den Holzverschlag gesteckt, bzw. der wurde drumherum zusammengebaut, in Folie eingepackt und zum Flieger gebracht. Das letzte, was wir von ihnen gesehen haben, war vor der geöffneten Tür am Flieger – s. Photo. Sie sind wohl schon in Madrid und warten nun auf uns.
Meine Schwester hat Geburtstag – ein halbes Jahrhundert! Willkommen im Club der „alten Schachteln“, liebes Schwesterherz. Wir feiern in den Tag hinein im edelsten Restaurant der Gegend. Hm, lecker!

Mitternacht, oder ein Geburtstagsständchen für meine Schwester
Früh morgens gehts los, mit dem Taxi zum Bus, von dort zur Fähre und zum Zimmer. Wir, eben etwas später, vom Flughafen denselben Weg hinterher. Abends gehts noch zum Tangotanz in eine typisch argentinische Tanzbar. Dort gibt es erstmal 2 Std.lang Unterricht. DAS können wir auch: Neben dem Takt über den Boden schlurfen und ab und an den Unterschenkel schleudern. 😉 Der argentinische Tanz hat nichts mit dem europäischen gemein – außer der Musik. Interessant.
Nach einem Gammelquasseltag machen wir uns dann doch mal auf zum Sightseeing. Es geht zu Fuß von einem Park zum nächsten. 4 Parks liegen recht dicht beieinander, als letztes der japanische Garten. Wie wunderschön. Diese Formen gepaart mit Wasserspielen überall beruhigen die Gemüter. Entspannung pur in kürzester Zeit.

Eine Oase der Ruhe – einer der durchquerten Parkanlagen in BA.

Entspannung im Park – mal so und mal so…

Japanischer Garten I

Japanischer Garten II
Da wir abends noch eine Tangoshow gebucht haben (70 Dollar inkl. 3 Gänge Menü und Getränken wie Wein/Sekt Whiskey und anderes Nichtalkoholisches) laufen wir auch die ganze Strecke wieder zurück. Puh, Aber alles ist schon für den Abend organisiert und wir werden zur Show abgeholt und verbringen eine sehr kurzweilige Zeit bei sehr guten Tango-Musikern, Tänzern und Indiomusikern. Echt klasse! Das hat sich gelohnt!
Heute ist der letzte Tag zusammen und wir wollen noch mal zu den Boca-Hütten und in einem der besten Restaurants der Stadt essen gehen. Da freuen wir uns auch schon drauf.
Die Zeit rennt, Europa kommt mit Riesenschritten näher.
Bis bald also
B.
Edit: Wir fahren 1 Std. mit dem Bus für umsonst durch die Stadt zum Viertel Boca. Der Automat akzeptiert unsere Chipkarte nicht und der Busfahrer fackelt nicht lange und bittet uns, einfach durchzugehen. Ohne Bezahlung. Auch das ist Argentinien. Es hätte eh nur 45 Cent pro Nase gekostet.

Bus fahren in Buenos Aires – man sieht uns die „Freude“ buchstäblich an…
In Boca angekommen schicken uns die Einheimischen erstmal in 3 verschiedene, aber falsche Richtungen. Die bunten Häuschen aus Schiffsmetall und Schiffslack sollen hier nur blau und gelb und irgendwo dort sein, am Fußballstadion, der „Bomboniera“. Die finden wir auch, aber DAS soll berühmt sein? Da muss doch noch mehr sein. In jeder Straße gibt es einige heruntergekommene, wirklich hässliche Gebäude. Uns ist unheimlich zumute. Die Gegend ist nicht koscher. Es gibt nicht viele Leute auf der Straße, aber die wenigen beäugen uns misstrauisch und vielleicht auch mit Hintergedanken. Wir trauen es ihnen jedenfalls zu. Im Dunkeln würde ich hier nicht entlang gehen. Aber ich weiß, dass auch in solchen Vierteln viele zwar arme, aber ehrliche Menschen wohnen, die nichts anderes als in Frieden von ihrer Hände Arbeit leben wollen. Aber irgendwann sind wir am Hafen und meine Füße brauchen eine Pause. Cafés Fehlanzeige. Ich kann nicht mehr, meine Schwester hat auch keine Lust mehr. Aber M. will noch dort bis zum Ende des Wassers gehen und siehe da, hier sieht es schon ganz anders aus. Und jetzt sehen wir auch die farbenfrohen Wellblechhäuser. Mitten auf der Straße die vielen Kunstmarktstände, die Geschäfte mit immer den gleichen Andenken, die lebensgroßen Gipsfiguren, und wieder einmal das Flair dieses Viertels. Prima, dass M. nicht aufgegeben hat und wir es doch noch gefunden haben 🙂 Das hat sich echt gelohnt!

Das Stadion der Boca Juniors ist mitten in ein Wohnviertel gebaut.

Gegensätze I

Wandbilder im Stadtteil La Boca.

Buntes Treiben in Carmilito, dem Touristenviertel im Stadtteil La Boca.

Caminito
Aha, es wird also Madrid. Wie schön! Und dann durch die wunderbaren Sierras nach Norden. Ich wünsche euch eine langsame Annähung und weiterhin schöne Abenteuer. Auch auf DER Etappe.
Herzliche Grüße, Cora
Danke, Cora, bisher hatten wir zum Glück nur Abenteuer der Kategorie 2, wo man zwar nicht lachen kann, wenn man drin steckt, aber später wenn man es erzählt. Ich hoffe, dass es keine weiteren Abenteuer gibt. Ich bin froh, dass wir alle heil und gesund überstanden haben und höchstens unsere Mädels Schrammen abbekommen haben. Die Reise ist zu Ende, jetzt fängt der Urlaub an ;-)… Die Zeit rast nur so. Die Tage sind gezählt, bald geht es zurück nach Europa (schnief). Ich freue mich schon aufs Wiedersehen und Erzählen. Ebenso herzliche Grüße B.