Fr. 6.5.16
Mittlerweile sind wir wieder in Montevideo angekommen und im selben Hotel Bahamas wie zuletzt abgestiegen. Allerdings war die Fahrt hierher nicht ganz so problemlos wie erhofft. Wir sind zwar die ersten 2 Tage dieselbe Strecke über Brasilien zurück gefahren, allerdings dann ein wenig abgewichen, weil wir nach Montevideo müssen. Die Grenze bei Rivera (Uruguay) liegt mitten zwischen 2 Orten, die ineinander übergehen. Unser Hotel liegt 100 m neben der Grenze. Dies wissen wir aber da noch nicht, erst Tage später sehen wir dies auf der Karte. Beim abendlichen Spaziergang rund um den „internationalen Platz“ geraten wir schon auf die andere Seite, ohne es zu wissen. Am nächsten Morgen suchen wir verzweifelt die Grenzbüros für die Stempel im Pass und unsere Papiere. Mit viel Fragen und Herumfahren um Baustellen etc. gelangen wir endlich zur Uruguayischen Einreise, aber vorher muss die Ausreise aus Brasilien noch erfolgen.Mist, die ist nicht hier. Wieder zurück, irgendwo am anderen Ende der Stadt. Ein unscheinbares Gebäude mit Polizei und Wappen lässt uns ausreisen. Wieder zurück zur Einreise nach Uruguay. Schnell sind die Stempel drin – wenn man einmal weiß, WO es die gibt! Aber die Papiere für die Moppeds gibt es hier nicht. Irgendwo 10 km später auf der Straße nach Montevideo. Müssten wir direkt dran vorbei kommen. Grrrrrr! Wir brauchen auch noch Sprit, denn wir sind schon auf Reserve. Aber lieber erst die Aduana suchen. Wir gelangen an ein offizielles Gebäude mit Wappen. Polizei, nicht Aduana. Weiter suchen! Endlich sind wir da – es sieht aus wie eine normale Straßenkontrolle! Aber die Herrschaften kontrollieren weder die Moppeds noch Papiere. Sie wollen auch keine neuen ausstellen. Es interessiert dort keine S_ _ . Weil wir so betteln und ihnen erklären, dass wir die für den Flug brauchen, lassen sie sich herab, uns eine Kopie der letzten Einreisepapiere zu geben. Wir brauchen aber das Original. Nein, gäbe es nicht, bräuchten wir nicht. Wir bitten sie, unseren Agenten anzurufen, der vielleicht mehr Argumente hat, als wir mit rudimentärem Spanisch. Aber Fehlanzeige. Warum?! Brauchen wir nicht, ist alles im PC drin. Kann der Beamte reinschauen. Ich erbitte Unterschrift und Stempel. Nö, brauchen wir nicht, ist alles im PC drin. Ich werde noch wahnsinnig. Aber außer einer Kopie für uns ist kein weiteres Papier zu bekommen. Das Original, welches wir beim Grenzwechsel nach Brasilien vor 2 Wochen abgegeben haben, ist 3 Monate gültig. Na bravo! DAS hätten wir wissen müssen. Die Beamten dort übrigens auch, denn sie haben ja gefragt, wo wir wann hinwollen und wussten, dass wir zurück nach Montevideo wollen. Na, hier gehts erstmal nicht weiter.
Wir ziehen ab mit diesem Wisch und wollen tanken. Aber ich hab keinen Strich mehr auf der Tankanzeige und bei 6 Litern verbrauch auf 400 km heißt das, dass der Tank mit 24 Litern jetzt leer ist und wohl keine 30 km weiter zur nächsten Tanke mehr schafft. Also wieder umdrehen und in den Ort zurück tanken. Endlich gehts los. 30 km bis zur nächsten Tanke, denn dort will ich den Luftdruck überprüfen. Es kommt mir merkwürdig vor, wie ich zusehen kann, wie mein Profil schwindet – bei nagelneu aufgezogenen Reifen! BMW hat zuwenig reingetan. Grrrr! Ich hab extra danach gefragt. So ein Mist. Kein Wunder, wenn die dann soooo aussehen! Bei der Gelegenheit rufen wir auch gleich bei unserem Flugagenten an. Der fragt sofort bei seinem Zollkollegen an. Nein, wir brauchen das Original. Ich wusste es! Es bleibt uns nichts anderes übrig, als 30 km zurück zur Grenze zu fahren.
Dort sind aber mittlerweile -WACHABLÖSUNG – andere Leute. Also erzählen wir alles noch einmal. Sie hören sich alles an, diskutieren, rufen beim Zoll in Montevideo an und bestätigen: Nein, wir brauchen keine Papiere, ist alles im PC drin. Ich werde wahnsinnig! DOCH! Wir brauchen dieses verdammte Papier, sonst fliegen unsere Mädels nicht! Was nützt aller PC-EIntrag, wenn der Zollbeamte, der das OK für die Bikes geben soll, nein sagt??? Das können die nicht machen, das wären ja schließlich unsere, unser Eigentum. Das hilft uns aber herzlich wenig, wenn wir von Europa aus auf unsere Mädels warten, während die sich hier streiten, ob wir dieses verdexte Papier brauchen oder nicht. Ich flehe sie an, doch unseren Agenten anzurufen. Endlich machen sie das, lassen sich wenigstens auf einen Stempel auf unsere Kopie ein. Aber unterschreiben wollen sie nicht, denn das Papier hat ja wer anders ausgestellt. Ein neues ausstellen? Nein, wozu? Hat alles seine Richtigkeit. Unser Agent – immer noch am Telefon – signalisiert, dass er das irgendwie schon schaffen würde, ohne Unterschrift die Papiere zu bekommen. Er kümmere sich… Es ist mittlerweile 4 Uhr nachmittags und wir sind immer noch an der Grenze! SOOOOO lange habe ich noch an keiner einzigen gebraucht für die Papiere und ich hätte gerne auf diesen Mist verzichtet, zumal unser Besuch sich natürlich langweilt!
So spät mittlerweile ziehen wir mächtig am Gas, denn es wird bald dunkel und wir haben noch 500 km bis Montevideo. Der Agent wartet sehnsüchtig auf dieses verdechste Papier der Grenze. Wir schaffen es nur noch bis „Durazno“ (Pfirsisch) – im Dunkeln. Der Qualmdunst liegt bleischwer über der Stadt. Es ist kalt und wir haben Hunger. Aber wir finden keine Hotels. Im Zentrum fragen wir in der Toruisteninformation nach, wo erstaunlicherweise noch einer sitzt. Sie rufen alle Hotels durch, aber es sind alle voll. Aber endlich finden wir noch ein Privatzimmer mit „Garage“ für kleines Geld. Wie sich herausstellt parken die Moppeds mitten zwischen den Betten, denn hinter dem Garagentor befindet sich direkt das Meerbettzimmer. So schlafen wir direkt neben unseren Mädels.

Wieder die Hauptattraktion: Sirela von der Tourinfo möchte gerne mal eine Runde mitfahren und selbst der Bürgermeister lässt sich sogar aus einer Besprechung herausholen, um uns persönlich zu begrüßen. (Als ob ausgerechnet WIR sooo wichtig wären, aber anscheinend herrscht hier Sommerloch im Herbst – nix los!)
Am nächsten Tag sind es nur noch 180 km bis Montevideo und mit kleiner Kaffee- und Essenspause sind wir Mittags endlich beim Agenten. Jetzt haben wir Zeit und fahren zum Hotel Bahamas und an den Strand. Strandspaziergang durch den Sand, Sightseeing von Carrasco und Gepäckeinsammlung bei Touratech (mit entsprechendem Wiedersehenssmalltalk) steht auf dem Tagesplan.

Strandgut

Fitnessstudio mit Meeresblick.

Am Strand von Carrasco.

Straßenmusik

Der Präsidentenplast.

Im Mausoleum des uruguayischen Nationalhelden José Gervasio Artigas – die beiden Figuren sind echte Soldaten.

Pappe-Sammler bei der Arbeit.
Morgen gehts dann nach Punta del Este – Spritverfahren und Sightseeing für unseren Besuch. Außerdem müssen wir unsere Mädels noch waschen und bepacken denn, am Montag morgen gehts zum Flughafen damit. Hoffentlich passt die Box….
Das werden wir später sehen. Bis bald in good old Europe! VGB

Am Hafen I

Am Hafen II
gute heimreise und ruhetage nach diesem grenzstress!!! saludos aus santa elena