Island 2012 Tag 5

Endlich auf Island!

Gegen 5:30 Uhr Schiffszeit (4:30 Uhr deutsche Sommerzeit) weckt uns die Schiffsdurchsage, dass die Kabinen bis spätestens 6:00 Uhr geräumt ein müssen. Wir packen unser Gerödel zusammen und entern das Smyril-Cafe für ein kleines Frühstück. Das Meer ist mittlerweile glatt wie eine Badewanne, somit lässt sich auch Bärbel das Frühstück schmecken. Das will schon was heißen, ist frühstücken doch nicht wirklich Ihr Ding. Derweil zieht draußen die isländische Südwestküste unter einem wolkenlosen Himmel vorbei.

Später auf dem Oberdeck bewundern wir das Panorama auf der linken Schiffsseite (Käpt’n Blaubär würde wohl Backbord sagen). Gleiches gilt für die Flugkünste der Papageientaucher. Diese Akrobaten der Lüfte tauchen immer wieder neben dem Schiff auf und unter. Am Kap Dalantangi biegt die Fähre in den Seydisfjördur ein. Wir stehen staunend am Bug und bewundern die zahlreichen Wasserfälle, welche die Berghänge herunter stürzen. Schließlich kommt am Fjorden Seydisfjördur, das Ende der Fährpassage in Sicht. Endlich wird der Zugang zum Fahrzeugdeck frei gegeben und wir können zu unseren Mädels. Diese haben die Passage ohne Schäden überstanden, Emma und Gustav sind schon ganz ungeduldig, wir auch 🙂

Beim Verlassen der Fähre haben wir noch schnell den Einweiser ausgebremst. Wollte dieser doch erst die Dosen von der Fähre lassen, geht doch gar nicht!

Die Zollformalitäten sind schnell erledigt, wobei die Zöllnerin vom Anbringen der Zollaufkleber auf unseren Motorrädern völlig überfordert wird. Erstes Ziel im Ort ist das Hotel Adlan, winkt hier doch der erste leckere Cappuccino des Tages.

Weiter geht es in Richtung Egilsstadir, hoffe ich doch dort ein Fotogeschäft zu finden. Die 93 schlängelt sich die Berghänge hoch. Oben auf der Passhöhe legen wir den ersten Stopp ein. Dort treffen wir die Leute von der Fähre wieder, u.a. auch eine Gruppe von Entenfahrern. Gemeinsam schauen wir in das weite Tal des Lagarfljöt, dort unten liegt unser nächstes Ziel: Egilsstadir.

Dort angekommen mache ich ein Fotogeschäft ausfindig und bekomme das passende Ersatzobjektiv. Leider muss dieses erst bestellt werden, die Lieferung erfolgt am Montag. Während dessen wird Bärbel auf dem Parkplatz von einer jungen Isländerin angesprochen. Diese möchte uns eine 17km südlich gelegene Farm mit Campingplatz, Hütten und Pferden schmackhaft machen. Da zwischen der Abholung des neuen Objektivs noch ein ganzes Wochenende liegt, entschließen wir uns, dem Campingplatz einen Besuch abzustatten. Der Platz ist schön gelegen und das Zelt flugs aufgebaut. Zur Akklimatisierung fahren wir einkaufen und erkunden dann eine nahe gelegene Schotterstrecke an den Mjoifjördur. Über eine lang gezogene Schotterpiste steigt die 953 bis zur Passhöhe an, um sich dort, begleitet von Wasserfällen, in engen Kehren zum schmalen Fjordende hinunter zu winden. Unser Ziel ist das Wrack eines kleinen Landungsbootes. Als rostiger Farbtupfer liegt es am steinigen Ufer. Dort legen wir eine Pause ein und lassen uns einen Teil der Einkäufe schmecken.

Bei der Fahrt stört der (durch den Einkauf) übervolle Tankrucksack, ständig rutscht dieser hin und her, behindert die Bewegung auf dem Motorrad. Der Aufbau ist sehr verbesserungswürdig. Dafür entschädigt uns die wunderbare Naturkulisse mit unzähligen Wasserfällen, mäandernden Bächen, Bergen, Moosen und Tümpeln. Die Piste geht noch weiter bis zum Leuchtturm des Kap Dalatangi, welchen wir in orange schon vom Schiff aus gesehen haben. Wir entscheiden uns während des Essens dagegen und fahren wieder zurück in Richtung Campingplatz, schließlich ist es schon halb sieben.

Zurück am Zelt quatschen wir bei Wein, Kaffee und Salat mit einer auf Island lebenden Wienerin und lassen den ersten Tag auf Island gemütlich ausklingen.

Für Morgen haben wir uns einer halbtägigen Reittour angeschlossen, mal sehen wie wir mit 1 PS klarkommen.

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