Start mit Hindernissen

Das fängt ja gut an: Die Mädels sind glücklich auf den Weg gebracht, und wir kommen nicht richtig hinterher: Eine Panne nach der anderen. Unser Privattaxi können wir nicht bestellen, weil wegen liegengelassenem Handy (Garage) die Telefonnummer fehlt. Der Plan B (Zug) mit 3 mal Umsteigen verzögert sich endlos, weil 2 Züge buchstäblich vor der Nase wegfahren, was zu weiteren Terminproblemen  führt. Also schnell ein Taxi für den Rest des Weges genommen (natürlich für reichlich money). 

Heute „nur“ noch schnell die Wohnung fertig machen und zum Vorabendcheckin zum Flughafen. Auch dafür brauchten wir 2 Anläufe, weil die Áutopapiere nicht vollständig waren. Wir sind wohl schon im Ferienmodus. Gut, dass meine Planungen immer soviel Puffer beinhalten. Wir schaffen es – mit Stress – so gerade eben.

Aber lieber JETZT geht einiges schief und dafür auf der Reise nicht.

Als Belohnung für all den Stress bisher durften wir an den langen Warteschlangen vorbei bis ganz nach vorne gehen. Die Leute haben vielleicht geschaut, ich glaube, sie hätten uns am liebsten gewürgt! An allen 6 Schaltern riesiger Andrang, nur an dem für die USA nicht. Auch war alles mit Flug, Reservierung und Papieren, Pässen, Koffer in Ordnung, so dass wir nach 5 min. schon wieder gehen konnten. Stress lass nach, es klappt doch!

Für alle, die wissen wollen, ob man ein Rückflugticket braucht oder nicht:

Ja, man braucht eins, wenn man mit und über ESTA einreist. Und

Nein, man braucht keins, wenn der Veranstalter bestätigt, dass man auf anderem Wege ausreist (z.B per Schiff o.ä.) . Und 

Nein, man braucht keins, wenn man ein echtes Visum hat und das nicht mit der Esta-bescheinigung verwechselt. 

(Leider wissen dies nicht alle am Schalter, so dass es wieder Diskussionen und Herzklabasta gab. Aber zum Glück wusste der „TM“ und auch der vom Abendcheck-in bescheid. Glück gehabt. Jetzt nur noch morgen früh den Flug erreichen (Dem Flughafen fehlen über 100 Sicherheitsleute, so dass schon viele Fluggäste ihren Flug verpasst haben wegen langer Wartezeiten an der Sicherheitsschleuse)! Also Aufstehen um 6.15 Uhr – und das im Urlaub !!!

Reifenwahl

Wir haben unseren Mädels noch kurz vor Abreise neue Schuhe aufgezogen, weil wir nicht mit halb abgefahrenen Reifen losfahren wollten. Unsere ganzen Überlegungen diesbezüglich erwiesen sich als überflüssig, weil es die gewünschten Reifen noch nicht in „tubeless“ für unsere neuen Felgen gibt. So bleibt uns nur der Heidenau Scout K 60 als der Geländetauglichste unter den Straßenreifen übrig. Ich hätte lieber den Mitas E7 wegen seiner besseren offroad-Eigenschaften genommen, auch wenn seine Laufleistung nicht an die des Scouts heranreicht. Aber es gibt ihn noch nicht. Schade!

Letzte Vorbereitungen – oh Schreck

In gut einer Woche geht’s los. Kaum zu glauben. In den letzten Wochen habe ich oft darunter gelitten, dass ich meine Kinder zurück lassen muss – sowohl die eigenen, als auch die (beruflich) „zur Verfügung gestellten“. Dass es mir so schwer fallen würde zu gehen, hatte ich nicht bedacht. Wir sind so fertig, so groggy: Beruf, Vorbereitungen, Impfmarathon, Spanisch, all die Termine… Wir können beide nicht mehr. Ich habe bereits meine angeblich „notwendigen“ Aktivitäten eingestellt. Wenn ich noch was brauche, dann besorge ich das drüben. Nur meine bessere Hälfte gibt nicht auf, meint noch wichtiges zu erledigen und anzubauen. Ich dagegen will nur noch los, nix mehr überlegen, nix mehr entscheiden, nur noch die letzten Arbeitstage hinter mich bringen und gut is!

Da passiert es! Ich wollte nur Schuhe anziehen und bleibe in der Wohnung am Stuhl hängen – mit den Zehen eingefädelt. Autsch! Sehr stark autsch! Ich will die Kinder nicht im Stich lassen, humple dahin, hüpfe auf dem Fuß so gut es geht drauf rum, einer tritt im Gewühl noch drauf – ich jaule auf… Nach all meinen Terminen entscheide ich mich, doch im Krankenhaus nachschauen zu lassen, weil die Schmerzen nicht nachlassen, in der Hoffnung, dass der Zeh „nur“ geprellt ist. Mitten in der Nacht die Diagnose: Bei meinem Glück natürlich mehrfach gebrochen. Auch noch links! Und das 10 Tage vor Abflug! Der junge Arzt will eine Gipsschiene machen, aber die Mitarbeiterin sieht meine flehenden Augen und überredet ihn zu einem Zug-Tape. Damit komme ich in den Stiefel. Tut natürlich weh. Schalten geht mit Mühe, aber das Aufrichten der vollbepackten hohen Maschine sicher nicht! Na, egal, dann muss mein Schatz mir eben beim Aufrichten helfen. Wie peinlich ist das denn ?!  Die Dame ist wohl zu altersschwach und braucht Hilfe beim Aufsteigen! Aber damit kann ich leben. Hauptsache, ich kann fahren!!!!!!!

Fazit: Lieber vorher allen Mist erledigen und auf der Reise Ruhe damit haben. In diesem Sinne habe ich dann ja beste Voraussetzungen für eine schöne Reise geschaffen!