Neue Mädels

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Nun stehen Sie vor unserer Tür: Die zwei Mädels, mit denen wir nächstes Jahr auf große Tour gehen werden:                                    Zwei F 800 GS ADV

Wir haben lange hin und her überlegt, andere Reiseberichte studiert, viele Leute befragt und dann eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt: Unsere bisherigen beiden sind brav gelaufen, haben treu alles mitgemacht, unsere (teilweise bitteren) Erfahrungen weggesteckt und sind uns sehr ans Herz gewachsen, aber Markus hat eben mittlerweile mehr als 70 TKM (und ist vor kurzem 2 mal wegen LiMa und Regler liegen geblieben – nun bange ich wegen meiner…) und ich schon 60 TKM. Wir müssten sie komplett runderneuern, Federbeine, Kupplung, Bremsen, LiMa … Außerdem müssten wir JETZT Kilometer sparen – gerade bei mir kontraproduktiv. Nach der Tour wären 50.000 oder gar 60.000 km mehr auf dem Tacho und wir müssten nach unserer Rückkehr Nachfolger besorgen. Außerdem haben wir in letzter Zeit festgestellt, dass wir ständig die falschen Reifen drauf haben. Wenn wir ins Gelände wollen, sind Straßenreifen drauf. Wenn wir nur Straße fahren, verheizen wir die schönen Geländereifen. Ja, wenn doch nur die eierlegende Wollmilchsau schon erfunden wäre… Bis zur Erscheinung dieses Goldesels mussten wir uns eine Lösung einfallen lassen: Wir stecken das Geld für die Runderneuerung in zwei neue Maschinen, haben damit das Tankproblem gelöst, haben nach der Tour einen funktionierenden Fuhrpark mit Wahlmöglichkeiten und gleichzeitig die Hoffnung, dass wir auf der Tour nicht wegen Elektrik- oder Motorproblemen liegenbleiben. Immerhin sind unsere „alten Mädels ja die ersten 50 TKM auch klaglos gelaufen. Gestern durften wir sie abholen: Tattaaaa!!!!!

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Zu „kleinen“ Verbesserungen des Originals haben wir uns dann doch hinreißen lassen: Motorschutzbügel (H&B), Alu-Unterfahrschutz, Lenkererhöhung, Spiegelverbreiterungen, Lampenschutzgitter, progressive Federn vorne in Abstimmung mit dem Federbein hinten inline extreme von Touratech, sowie härteren Felgen von Alpina (nein, nicht die Wandfarbe weiß). An dieser Stelle möchte ich mit großem Dank den BMW-Händler in Werdohl (Sauerland) wärmstens empfehlen, der nicht nur uns mit aufwendigem und ausführlichem Rat und Tat hilfreich zur Seite stand und immer noch steht. Dank seines unermüdlichen Einsatzes haben wir unsere Felgen in den Papieren drin stehen und fahren damit nun LEGAL in Deutschland, weil er einen TÜV gefunden hat, der das EU weit (nur nicht in D-land) gültige Festigkeitsgutachten für gut genug befand und eintrug.

Darf ich vorstellen? Red Eagle und Roadrunner.

Uns beiden glänzen die Augen, als wir die Papiere für die Anmeldung abholen. WOW! Welcher Anblick dort im Schaufenster. Die Twins im doppelten Sinne lassen uns das Wasser im Munde zusammen laufen. Am liebsten würden wir sofort starten! 3 Tage müssen wir noch warten. Aber Anfassen erlaubt und Draufsitzen auch, oder? Mein erstes Probesitzen lässt mir den Schweiß auf die Stirn treten: Ich komme mit den Füßen nicht mehr auf die Erde – SCHEIßE!!! Was ist denn jetzt los? Durch das andere Federbein sackt die F nicht mehr so stark ein. Die F ist höher als die 1200-er ADV. Sonst eigentlich kein Federgewicht bin ich jetzt so ohne Gepäck nicht schwer genug. Die Berechnung beläuft sich auf Volllast. MIST!!! Und nu? Ich bin erst mal geschockt, schlafe drüber, wir reden mit diversen Leuten. Auch Werdohl sucht nach Lösungen. Tag der Abholung: Meine Nerven liegen blank, ich drehe am Rad – vor allem an dem des Federbeins. Es kommt 1 Zentimeterchen runter. Herr Henseler von BMW bietet als Not-Sofortmaßnahme erstmal die niedrige Sitzbank einer nagelneuen 800-er GS an, bis eine bessere Lösung gefunden ist. Doch die passt nicht auf die ADV, wegen des größeren Tanks ist das Steuergerät nach oben gerutscht, wo die ADV-Sitzbank eine Aussparung hat. Was mache ich jetzt? Wie ich da auf dem Mopped „sitze“, sacke ich nach vorn zusammen und jammere dem Chef vor „ja, wenn das ja MEINE wäre, dann…“ und stelle mir vor, wie ich sie in Schräglage gleich in der zweiten Kurve abwürge und … „Es ist Ihre, Frau S. Es IST Ihre!“ Cheffe ist nicht umsonst Chef. Er hat nicht nur Ahnung von Moppeds, sondern auch von Kunden: Er schnitt mir nicht nur kurzerhand das Wort, sondern auch gleich die dazugehörigen Gedanken ab! Schnipp! Weg waren sie. Ja, es ist meine, vom ersten Meter, als ich sie aus dem Verkaufsraum raus fuhr. Lammfromm und traumhaft. Der Klang – ganz anders, schnurrend, nicht so röhrend wie Emma. Butterweich beim Schalten – dank der spontanen Verstellung der Hebeleien, sanft im Lastwechsel, und erst das Fahrwerk!!! Welch himmelweiter Unterschied. Ratatatata – wusch und rüber. Man wird süchtig nach beschädigtem Straßenbelag und Ausbesserungen. Am Ende des Tages fuhr ich wie mit Emma, meiner „alten“.

Dennoch hoffe ich noch auf das „Setzen“ des Federbeins, weil ich beim Anhalten Stress habe, ob wohl meine nasse Schuhspitze wegrutscht oder auf der Straßenmarkierung abrutscht oder Bodenlöcher und -unebenheiten mich vergeblich nach Halt tasten lassen…

Neue Motorräder06 Ach ja:

Leider hat die vertraglich vereinbarte Sonne bei Abholung nur im Sauerland gegolten. Unsere beiden Mädels haben an ihrem Jungfernausflug nicht nur die Wassergewöhnung absolviert, sondern auch gleich das Seepferdchen abgelegt. Baby, muss ich dich nun umtaufen? Von RED Eagle in WET Eagle? Sie haben sich alle beide als sehr tauglich erwiesen, aber gleich auch ihrem Namen alle Ehre gemacht: GS (gehört schmutzig!)

Aber BMW hat ja auch dafür eine Lösung: Bei der Einfuhrkontrolle übernächste Woche wird dieses kleine Manko sicher gerne behoben.

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Im Land der unzähligen Wasserfälle und Wüsten – Island

Wir sind zurück – schon und leider! Es war toll, grandios, super…. mir fielen noch unzählige Wörter ein, die die Eindrücke beschreiben.

Zunächst einmal, Island ist ein tolles Land und natürlich immer noch das Land von Feuer und Eis – klar. Aber viel mehr hat uns beeindruckt, dass einerseits überall sauberes Trinkwasser im Überfluss vorhanden ist und andererseits plötzlich über weite Strecken rein gar nichts außer Steinwüsten.

Diese Weite, wo rein gar nichts außer Steinen ist, und trotzdem ständig anders aussieht.

Diese Nähe zur Natur, überhaupt diese unbändige Natur, die ständig ihr Gesicht ändert mit dieser Urkraft aus dem Innern der Erde, die überall zu spüren ist.

Diese Hot-spots, wo es überall im Boden raucht, zischt, blubbert, spritzt, speit, stinkt und beeindruckende „Geysire“ spucken. Ich könnte stundenlang dem Wabern des Wassers zuschauen und auf die Wasserblase des Strokkurs warten, bevor sie platzt, weil schon wieder einige Minuten vorbei sind und der Druck zu groß ist, so dass das Wasser 10 – 30 m hoch spritzt.

Diese überall mäandernden (naturbelassenen, nicht begradigten) Flüsse und Bäche, die alle naselang woanders ihren Weg suchen und somit die Straßenführungen verändern, dass keine Karte aktuell genug sein kann. Immer fehlen irgendwo Furten, sind Straßensperrungen nicht eingetragen, neue oder geänderte Anbindungen nicht vermerkt…

Diese Pferde mit 5 Gangarten.

Diese überaus freundlichen Menschen, die alle (!) neben isländisch auch englisch sprechen und in diesen schwierigen Lebensverhältnissen ausharren. (Kein Frühling, kein Herbst, nur 9 Monate lang Winter und übergangslos Sommer … hier erhebt meine Reiseleitung Einspruch: Laut Aussage des Einheimischen gäbe es nach zwei Monaten Sommer 3 Tage lang Herbst und der Rest des Jahres wäre Winter!)

Diese Geothermalwärme einerseits und die Kälte draußen andererseits (+1 °C in der Nacht, tagsüber oft nicht einmal zweistellig, und das im Hoch“sommer“!).

Die vielen Kilometer auf mehr oder weniger großen oder kleinen, guten oder schlechten Schotterstraßen, die Unmengen von Gummi fressen, immer für eine Überraschung gut sind, entsprechende Fahrzeuge voraussetzen und fahrerisches Können abverlangen, wo man nie weiß, ob der Zustand so wie erwartet und laut Karte ausgewiesen ist. Wir haben in Island 4000 km in 3 Wochen verfahren, davon die allermeisten „off-road“ nach hiesiger Definition: alles, was nicht geteert ist. (In Island wird „off-road“-fahren nicht gerne gehört, weil es dort „neben den Straßen, in der Natur fahren“ bedeutet, was dementsprechend verboten ist. Wir sind natürlich NICHT neben den Straßen gefahren. Immerhin hat es die Natur in Island besonders schwer, kann die Vegetation dort doch nur 3 Monate lang wachsen und Schäden nicht beheben.)

Diese vielen Gletscher, die große Teile des Landes bedecken und teilweise bis zum Meer reichen und fast von jedem Küstenpunkt aus zu sehen sind (wenn die Wolken den Blick darauf nicht verwehren).

Diese Schafe überall, die ohne Einzäunung überall einfach frei herum laufen und erst im letzten Moment auf Seite rennen und sich im zweitletzten Moment entscheiden, doch die andere Straßenseite zu bevorzugen. Allerdings gibt es natürlich auch die erfahrenen Schafe an der Ringstraße, die sich auf dem Schotterrandstreifen zwischen Markierung und Pfosten hinlegen und selbst von einem mit 80 Sachen und in 20 cm (in Worten: ZENTIMETER!!!) Entfernung vorbei rauschenden Bus nicht aus der Ruhe bringen lassen und einfach liegen bleiben! Hammer!

Ein beeindruckendes Land. Eine schöne Zeit. Ich habe viele Touristen gesprochen, sie waren ausnahmslos alle genauso fasziniert und begeistert wie wir. Sicherlich werden wir Wiederholungstäter!

Bilder und genaue Tourenbeschreibung folgen…

Letzte (?) Vorbereitungen für die Reise

Es nimmt kein Ende, dies fehlt noch und daran müssen wir noch denken und das ist noch nicht geklärt…. Und ewig „locken“ die Schrauben. Ich fahre viel lieber.

Mit Schrecken habe ich vor zwei Wochen festgestellt, dass mein Personalausweis abgelaufen ist. In aller Eile wird ein neuer beantragt. Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig. Ein kurzfristig ausgestellter provisorischer Personalausweis wäre keine Alternative, da dieser nur 3 Monate ab Ausstelldatum gültig ist, aber in Island wird ein Dokument benötigt, das bei Ausreise noch mindestens 3 Monate gültig ist. Also warten.

In der Zwischenzeit bekommen die Motorräder neue Schuhe. Ich stelle dabei mit großen Augen fest, dass nur noch wenige Kilometer bis zur 30 Tausender Inspektion fehlen. Durch die Urlaubskilometer würden so viele weitere km drauf kommen, dass ich die Garantie aufs Spiel setzen würde. Also schnell noch einen Termin mit dem Freundlichen vereinbaren. Zum Glück klappt das vor dem Urlaub noch!

Nun kanns ja richtig losgehen. Unser Schrauber des Vertrauens spart sich mit einem schrägen Schmunzeln das sonst übliche Säubern der Maschinen. O-ton: „Ich kenne euch. Wer schon mit Straßenreifen seine Maschine derart einsaut…“ Bei diesen Reifen weiß er um seine vergebliche Liebesmüh. Recht hatte er. Wir müssen uns allerdings wesentlich mehr als erwartet an die neuen Reifen gewöhnen. Sie reagieren sehr kippelig. Ich habe das Gefühl, als fiele das Motorrad in der Kurve sozusagen um und ich müsste es in der Kurve regelrecht „aufheben“, damit es nicht auf die Seite fällt. Wir gewöhnen uns aber nach einigen Tagen daran.

Das Großendurotraining in Hechlingten war prima und dazu gedacht, die Fähigkeiten und das Zutrauen zur eigenen Maschine zu stärken. Allerdings macht der Kopf einen Strich durch die Rechnung. Was mit fremden Maschinen so einfach geht, klappt mit der eigenen schon mal persé gar nicht. Wir tasten uns im wahrsten Sinne langsam heran, probieren auf tiefen, sandigen Wegen, auf Matsch und dicken Spuren, unsere persönlichen Grenzen zu erweitern und die Reifen, uns selbst und die eigenen Maschinen kennen zu lernen.

Als I-Tüpfelchen fahren wir morgen zum Fortgeschrittenen-Training in die Eifel. Haha! Fortgeschrittene! Ich fühle mich immer noch wie ein Anfänger! Ich werde wie schon zuletzt in Hechlingen nach dem Training wieder meinen Muskelkater pflegen. Das weiß ich jetzt schon genau. Leider! Wo man überall Muskeln hat, an allen möglichen und unmöglichen Stellen, weiß man am Montagmorgen sehr genau!

Zwar weiß ich ja, wie das offroadfahren theoretisch geht, aber ich werde mich mit Sicherheit doch wieder verkrampft am Lenker festhalten und fleißig die „Kackstellung“ praktizieren mit entsprechendem Gefühl in der Hose 😉

Damit sollten wir doch für Island gewappnet sein. Hoffentlich! Es wird sich zeigen…

Nun müssen wir „NUR“ noch Probepacken, probeverladen, probefestzurren; Wäsche waschen, Geld wechseln, Perso abholen, einpacken, verstauen; überlegen, wo was hinkommt und schnell auf der Fähre zur Hand ist; nebenher arbeiten gehen und und und…

Eigentlich hätten wir keine Zeit, in Urlaub zu fahren, aber wer hat hier schon für irgendwas Zeit?! (A suivre)

F650-Ostertreffen 2012

Ostererwachen in Wintermanier Eigentlich wollten wir wie im letzten Jahr bei frühlingshaften Temperaturen über Ostern ein paar Runden mit netten anderen F-Fahrern und -Fahrerinnen im Odenwald drehen. Dafür hatten wir uns von Donnerstag bis Montag extra im Internetforum verabredet. Allerdings sank die Gradzahl von an die 20 °C der vorletzten Woche auf einstellig über Null. Somit packten wir unsere neuen Heizjacken ein und starteten den ersten Probelauf für Island:

Anreise: Mit Koffern beladen, aber ohne Zelt (und dementsprechend ohne zusätzliche Rolle), ging es über die Dosenbahn los. Zum Glück war die Dosenbahn nach einer Stunde Geschichte und wir fuhren durch dicksten Nebel bei 3 °C durch die Eifel. Die Zusatzscheinwerfer bewährten sich, das nachfolgende Möppi war immer eindeutig im Spiegel identifizierbar. In Cochem wurden beim ersten Boxenstopp die kalten Finger und Füße bei einem morgendlichen Cappuccino wieder aufgewärmt.
Wieder auf „Betriebstemperatur“ ging es nach der Moselquerung in eleganten Schwüngen durch die Weinberge dem Hunsrück entgegen. Dieser gab sich etwas freundlicher, der Nebel löste sich auf und die Temperaturen kletterten auf sagenhafte 6 °C, die Sonne „wärmte“ die Nase durch das Visier. Die schmalen, kurvigen Sträßchen taten ihr übriges und die Laune stieg mit jedem gefahrenen Kilometerweiter nach oben. Allerdings „wärmte“ die Sonne nicht genug, denn immerhin bekam meine Emma Batterieprobleme, die Heizjacke und Heizgriffe fielen zeitweise aus. Ich vermutete Elektrikprobleme, die möglicherweise mit einem Neustart des Bordcomputers zu beheben wären (bei der alten Eintopf-F ein simpler, aber zumeist erfolgreicher Reparaturtipp!). Dies erwies sich aber als fataler Fehler, denn – einmal ausgeschaltet – ist die leergelutschte Batterie zu schwach zum Anlassen. Für die beheizten Handgriffe plus Navi plus Zusatzscheinwerfer plus Heizjacke ist die Lichtmaschine wohl nicht ausgelegt. Mittels artistischer Verrenkungen konnte das Handy in der Einsamkeit des Entenpfuhls (so heißt der Ort wirklich, dort sind wir nicht gelandet!) doch zur Verbindungsaufnahme mit den gelben Engeln bewegt werden. In der Zwischenzeit entfernten wir mittels des sehr übersichtlichen Bordwerkzeugs (ausnahmsweise hat man(n) KEIN Werkzeug mit) die Tankattrappe und legten die Batterie frei.
Hier hat sich die Batterie versteckt...Nach 1 ½ Std. Wartezeit tauchte mein Retter auf und fragte mich, wie er mir denn helfen könne. „Na, mit einem Starthilfekabel vermutlich“ und so sprang mein Mädel dann auch brav an und lief – ohne Heizjacke, ohne Heizgriffe und ohne Zusatzscheinwerfer – brav bis zum Ziel: Schriesheim im Odenwald. Auch am gesamten Wochenende sprang sie immer brav an, wusste ich doch jetzt, dass immer eins meiner geliebten Zusatz“spielzeuge“ ausbleiben musste – zur Schonung der Batterie :).

Karfreitag, erster Fahrtag: Herrliches Wetter, aber schweinekalt: 3°C bis 8 °C. Wir fahren zu viert und mit 4 Motorrädern herrliche Strecken kreuz und quer durch den Odenwald in unmittelbarer Nähe von Schriesheim. Kurven über Kurven und die wenigen Autos sind schnell überholt. Die einzigen vier unbekannten Motorradfahrer, die wir auf der Strecke sonst noch zu sehen bekommen, quälen uns und sich selbst durch die Kurven, weil sie  – in Ermangelung von Können, aber mit den nötigen PS ausgestattet – uns nicht vorbei lassen wollen. Immerhin hat die kleine Eintopf-F unserer Mitfahrerin nur 50 Pferdchen und damit nur höchstens halb so viele wie die Ducs der vorausfahrenden Kurveneierer. Boah ej, die können Gas geben, NACH den Kurven! Es macht trotzdem Spaß und nach 280 km und einigen Kaffee- und Mittagspausen später kommen wir wieder an unserer Unterkunft an. Die restlichen, inzwischen eingetroffenen F-Fahrer begrüßen uns mit großem Hallo.

(Kar-)Samstag, geplant schöner gemeinsamer Ausfahrtag mit allen! Statt dessen Regen und … Regen … und … erwähnte ich schon, dass es den ganzen Morgen geregnet hat? Ach ja, beim Frühstück entschieden sich die meisten, nach Heidelberg zu fahren, weil …  wie gesagt … Kalt ist ja egal, Regen ist auch egal, aber kalt UND Regen? Nee, geht gar nicht. So gut können die Klamotten gar nicht sein, als dass die kalte Nässe nicht doch ihren Weg findet. Das ist megagesundheitsschädlich. Also fahren die meisten mit ÖPNV (=öffentlicher Personennahverkehr – für die unter uns, die sonst immer mim Möppi fahren ;-)) nach Heidelberg, und wir beide schwingen die Hufe und treiben ein wenig Sport im gegenüberliegenden Hang. Dabei entdecken wir, dass die Wege nicht grundsätzlich gesperrt sind und beschließen ob des aufhörenden Regens, doch gleich im Anschluss eben dieselben den Möppis zu zeigen. Im dortigen Naturfreundehaus gibt’s die Mittagserbsensuppe, die unser Hotel nicht für uns bereithält. Es fehlt nur ein leckerer Verdauungskaffee. Wir beschließen, zum gestrigen Café zu fahren, schnell ist die Route auf dem Navi geplant. Als wir unsere Möppis besteigen, stellen wir fest, dass es zwischenzeitlich geregnet hat. Die 50 km zum Café sind schnell zurückgelegt, es gibt leckeren, selbst gebackenen Kuchen nebst Riesencappuccino. Als wir nach Hause fahren wollen, stellen wir fest, dass es – oh Wunder – in der Zwischenzeit geregnet hat. Am Hotel angekommen haben wir in einem halben Tag doch 160 km verfahren und sind kein einziges Mal nass geworden, sehr im Gegensatz und zum Neid diverser anderer Nichtfahrer, die sich dann aber bei einem Bier schnell besänftigen lassen.

Ostersonntag, Ausfahrtag bei herrlicher Sonne und sage und schreibe 1°C plus! Die Gruppen haben sich schnell zusammen gefunden. Unsere Gruppe besteht aus zwei kleinen Eintopf-Äffchen, unseren zwei großen Zweizylinder-Äffchen und drei Kühen. Wir sind flott unterwegs, so wie wir es lieben. Der Verkehr ist üppiger – es ist wohl Besuch(er)tag. Auf den 320 km der großen und kleinen Sträßchen (wobei uns die kleinen deutlich lieber sind ;-)) zwischen Main und Neckar treffen wir alle anderen immer an den Pausentreffs wieder.

Es ist ein lustiges Gemurmel und Erzählen der Erlebnisse und Schnattern ob der tiefen Temperaturen, in der Hoffnung, dass entweder die Tour abgekürzt wird, oder die Sonne endlich an Kraft zulegt und die zweistelligen Grade erreicht. Beide Wünsche bleiben – ihr ahnt es bereits – unerfüllt. Die schönsten Strecken des Odenwalds bleiben für uns unerreichbar, weil die Streckensperrungen wegen der Wettrennen einiger lebensmüder Blödmänner zu Sittenhaft aller Motorradfahrer führt. Das Unrecht schreit zum Himmel, bleibt aber bei der Politik ungehört und bei der Polizei bestehen und zwingt uns so zu reichlich Umweg, weil sonst keine Straßen gen Osten bestehen. Mist!

Ostermontag, Abreisetag Wie könnte es anders sein, es regnet wieder. Bei „satten“ 2° plus fährt ein Auto aus dem 5 km entfernten und etwas höher gelegenen Nachbarort mit geschlossener Schneedecke auf Motorhaube und Dach auf den Parkplatz, was die F-Fahrer zu plötzlicher, geschäftiger Eile antreibt. Jeder möchte nun auf einmal so schnell wie möglich über die Dosenbahn nach Hause. Bloß weg hier, bevor wir noch Kufen unter die Räder schrauben müssen. Über reichlich A 61 und nur wenigen Landstraßenkilometern eilen wir durch Regen und Rückreiseverkehr sowie Unfallstau (zum Glück ohne eigenen Unfall) nach Hause. Da der morgige Tag auch Regen bringen soll, werden wir diesen als Faulenzertag nutzen und vielleicht den Blog schreiben?

Es geht wieder los

Die nächste kleinere Tour steht an: Es geht über die Osterfeiertage in den Odenwald. Das Wetter soll nach bereits frühlingshaften Temperaturen bis 18 °C wieder winterlich kalt sein (einstellig). Aber das schockt uns seit der neuesten Errungenschaft der Motorradmesse nicht mehr: Wir haben uns Heizjacken zugelegt. Sie sind auch schon „montiert“, will heißen: Die Steckdose blockiert wegen zu hohen Stromverbrauchs, wir mussten die Jacken direkt an die Batterie anschließen.
Es geht zum Ostertreffen aus dem F-forum. Als ehemalige F-650-Fahrer „dürfen“ wir auch mit unseren 800-ern teilnehmen und sehen viele bekannte Gesichter wieder. Das wird bestimmt wieder lustig :).

Motorradmesse Dortmund

Morgen fahren wir auf die Motorradmesse in Dortmund. Mal sehen ob wir noch ein paar schicke oder nützliche Accessoires für unsere Motorräder finden. mit einem Blick in den Wetterbericht, werden wir morgen wohl mit den Motorrädern zur Messe fahren, sozusagen als Saisoneröffnung