Im Land der unzähligen Wasserfälle und Wüsten – Island

Wir sind zurück – schon und leider! Es war toll, grandios, super…. mir fielen noch unzählige Wörter ein, die die Eindrücke beschreiben.

Zunächst einmal, Island ist ein tolles Land und natürlich immer noch das Land von Feuer und Eis – klar. Aber viel mehr hat uns beeindruckt, dass einerseits überall sauberes Trinkwasser im Überfluss vorhanden ist und andererseits plötzlich über weite Strecken rein gar nichts außer Steinwüsten.

Diese Weite, wo rein gar nichts außer Steinen ist, und trotzdem ständig anders aussieht.

Diese Nähe zur Natur, überhaupt diese unbändige Natur, die ständig ihr Gesicht ändert mit dieser Urkraft aus dem Innern der Erde, die überall zu spüren ist.

Diese Hot-spots, wo es überall im Boden raucht, zischt, blubbert, spritzt, speit, stinkt und beeindruckende „Geysire“ spucken. Ich könnte stundenlang dem Wabern des Wassers zuschauen und auf die Wasserblase des Strokkurs warten, bevor sie platzt, weil schon wieder einige Minuten vorbei sind und der Druck zu groß ist, so dass das Wasser 10 – 30 m hoch spritzt.

Diese überall mäandernden (naturbelassenen, nicht begradigten) Flüsse und Bäche, die alle naselang woanders ihren Weg suchen und somit die Straßenführungen verändern, dass keine Karte aktuell genug sein kann. Immer fehlen irgendwo Furten, sind Straßensperrungen nicht eingetragen, neue oder geänderte Anbindungen nicht vermerkt…

Diese Pferde mit 5 Gangarten.

Diese überaus freundlichen Menschen, die alle (!) neben isländisch auch englisch sprechen und in diesen schwierigen Lebensverhältnissen ausharren. (Kein Frühling, kein Herbst, nur 9 Monate lang Winter und übergangslos Sommer … hier erhebt meine Reiseleitung Einspruch: Laut Aussage des Einheimischen gäbe es nach zwei Monaten Sommer 3 Tage lang Herbst und der Rest des Jahres wäre Winter!)

Diese Geothermalwärme einerseits und die Kälte draußen andererseits (+1 °C in der Nacht, tagsüber oft nicht einmal zweistellig, und das im Hoch“sommer“!).

Die vielen Kilometer auf mehr oder weniger großen oder kleinen, guten oder schlechten Schotterstraßen, die Unmengen von Gummi fressen, immer für eine Überraschung gut sind, entsprechende Fahrzeuge voraussetzen und fahrerisches Können abverlangen, wo man nie weiß, ob der Zustand so wie erwartet und laut Karte ausgewiesen ist. Wir haben in Island 4000 km in 3 Wochen verfahren, davon die allermeisten „off-road“ nach hiesiger Definition: alles, was nicht geteert ist. (In Island wird „off-road“-fahren nicht gerne gehört, weil es dort „neben den Straßen, in der Natur fahren“ bedeutet, was dementsprechend verboten ist. Wir sind natürlich NICHT neben den Straßen gefahren. Immerhin hat es die Natur in Island besonders schwer, kann die Vegetation dort doch nur 3 Monate lang wachsen und Schäden nicht beheben.)

Diese vielen Gletscher, die große Teile des Landes bedecken und teilweise bis zum Meer reichen und fast von jedem Küstenpunkt aus zu sehen sind (wenn die Wolken den Blick darauf nicht verwehren).

Diese Schafe überall, die ohne Einzäunung überall einfach frei herum laufen und erst im letzten Moment auf Seite rennen und sich im zweitletzten Moment entscheiden, doch die andere Straßenseite zu bevorzugen. Allerdings gibt es natürlich auch die erfahrenen Schafe an der Ringstraße, die sich auf dem Schotterrandstreifen zwischen Markierung und Pfosten hinlegen und selbst von einem mit 80 Sachen und in 20 cm (in Worten: ZENTIMETER!!!) Entfernung vorbei rauschenden Bus nicht aus der Ruhe bringen lassen und einfach liegen bleiben! Hammer!

Ein beeindruckendes Land. Eine schöne Zeit. Ich habe viele Touristen gesprochen, sie waren ausnahmslos alle genauso fasziniert und begeistert wie wir. Sicherlich werden wir Wiederholungstäter!

Bilder und genaue Tourenbeschreibung folgen…

Letzte (?) Vorbereitungen für die Reise

Es nimmt kein Ende, dies fehlt noch und daran müssen wir noch denken und das ist noch nicht geklärt…. Und ewig „locken“ die Schrauben. Ich fahre viel lieber.

Mit Schrecken habe ich vor zwei Wochen festgestellt, dass mein Personalausweis abgelaufen ist. In aller Eile wird ein neuer beantragt. Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig. Ein kurzfristig ausgestellter provisorischer Personalausweis wäre keine Alternative, da dieser nur 3 Monate ab Ausstelldatum gültig ist, aber in Island wird ein Dokument benötigt, das bei Ausreise noch mindestens 3 Monate gültig ist. Also warten.

In der Zwischenzeit bekommen die Motorräder neue Schuhe. Ich stelle dabei mit großen Augen fest, dass nur noch wenige Kilometer bis zur 30 Tausender Inspektion fehlen. Durch die Urlaubskilometer würden so viele weitere km drauf kommen, dass ich die Garantie aufs Spiel setzen würde. Also schnell noch einen Termin mit dem Freundlichen vereinbaren. Zum Glück klappt das vor dem Urlaub noch!

Nun kanns ja richtig losgehen. Unser Schrauber des Vertrauens spart sich mit einem schrägen Schmunzeln das sonst übliche Säubern der Maschinen. O-ton: „Ich kenne euch. Wer schon mit Straßenreifen seine Maschine derart einsaut…“ Bei diesen Reifen weiß er um seine vergebliche Liebesmüh. Recht hatte er. Wir müssen uns allerdings wesentlich mehr als erwartet an die neuen Reifen gewöhnen. Sie reagieren sehr kippelig. Ich habe das Gefühl, als fiele das Motorrad in der Kurve sozusagen um und ich müsste es in der Kurve regelrecht „aufheben“, damit es nicht auf die Seite fällt. Wir gewöhnen uns aber nach einigen Tagen daran.

Das Großendurotraining in Hechlingten war prima und dazu gedacht, die Fähigkeiten und das Zutrauen zur eigenen Maschine zu stärken. Allerdings macht der Kopf einen Strich durch die Rechnung. Was mit fremden Maschinen so einfach geht, klappt mit der eigenen schon mal persé gar nicht. Wir tasten uns im wahrsten Sinne langsam heran, probieren auf tiefen, sandigen Wegen, auf Matsch und dicken Spuren, unsere persönlichen Grenzen zu erweitern und die Reifen, uns selbst und die eigenen Maschinen kennen zu lernen.

Als I-Tüpfelchen fahren wir morgen zum Fortgeschrittenen-Training in die Eifel. Haha! Fortgeschrittene! Ich fühle mich immer noch wie ein Anfänger! Ich werde wie schon zuletzt in Hechlingen nach dem Training wieder meinen Muskelkater pflegen. Das weiß ich jetzt schon genau. Leider! Wo man überall Muskeln hat, an allen möglichen und unmöglichen Stellen, weiß man am Montagmorgen sehr genau!

Zwar weiß ich ja, wie das offroadfahren theoretisch geht, aber ich werde mich mit Sicherheit doch wieder verkrampft am Lenker festhalten und fleißig die „Kackstellung“ praktizieren mit entsprechendem Gefühl in der Hose 😉

Damit sollten wir doch für Island gewappnet sein. Hoffentlich! Es wird sich zeigen…

Nun müssen wir „NUR“ noch Probepacken, probeverladen, probefestzurren; Wäsche waschen, Geld wechseln, Perso abholen, einpacken, verstauen; überlegen, wo was hinkommt und schnell auf der Fähre zur Hand ist; nebenher arbeiten gehen und und und…

Eigentlich hätten wir keine Zeit, in Urlaub zu fahren, aber wer hat hier schon für irgendwas Zeit?! (A suivre)

Island wir kommen

Die Fähre ist gebucht. Die Auswahl an Fährverbindungen nach Island ist mit einem Anbieter dann doch sehr übersichtlich. Zusammen mit unseren beiden Motorrädern geht es im Sommer an Bord der M/S Norröna für 4 Wochen auf die traumhaft schöne Vulkaninsel im Nordatlantik.
Aber bis dahin sind noch etliche Vorbereitungen für unsere Ausrüstung und unsere Motorräder zu treffen.
Außerdem müssen wir uns noch einen Überblick über die möglichen Reiseziele verschaffen und mögliche Routen planen.