Salt Lake City

Sa.26.9.15

Wir packen uns auf, kaum dass die Sonne aufgegangen ist, und fahren zum Tanken. Dort entdeckt M. in derTageszeitung einen Bericht über die heute stattfindende Flugshow – in Erinnerung an den Krieg, der vor 70 Jahren zu Ende gegangen ist – mit alten Flugzeugen und ebensolchen Gerätschaften. Wir entschließen uns spontan, die 20 Buks Eintritt auszugeben. Es gibt alte Panzerfäuste, Pistolen, Gewehre, Maschinenpistolen und was weiß ich alles für Mörderwerkzeug. Keine andere Spezies geht derart gegen die eigene Art vor, nur wir Menschen. (Wir sollten uns mal ein Beispiel an den Tieren nehmen.) Ich bekomme Beklemmungen angesichts dieser Dinge. Die Amerikaner sehen das lockerer, nehmen fröhlich all die „toys“ in die Hand und posieren für Photos. Und ich dachte, die hätten vielleicht Ressentiments uns gegenüber, weil wir aus D-land sind. Aber viele haben deutsche Vorfahren und sehen die Vergangenheit als vergangen an. Auf dass uns diese Fehler nicht noch mal passieren.

zwei Mustangs am Himmel: P-51

zwei Mustangs am Himmel:
P-51

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Diese Maschine haben wir in Aktion gesehen.

Diese Maschine haben wir in Aktion gesehen.

Gegen Mittag wollen wir dann doch los, auch wenn einige alte Flugzeuge in die Luft gegangen sind. M. will wiedermal den Interstate vermeiden, nimmt die kleine Straße daneben. Sie wird schlecht und schlechter. Erst dicke Flatschen an Schlaglöchern, dann mehr und mehr Bodenwellen, bis die ganze Straße nur noch aus solchen besteht. Schotter kommt hinzu, irgendwann auch noch Sandverwehungen. Mir reichts. Mittlerweile im 2. Gang angekommen entscheiden wir uns zum ersten Mal, die 13 km zurück zu fahren, anstatt es weiter zu probieren, denn die nächste Möglichkeit auf den Interstate zu gelangen, gibt es erst in 50 km.

Fahren wir oder fahren wir nicht?

Fahren wir oder fahren wir nicht?

Auf diesen Kampf lassen wir uns nicht ein. Also langweilige 2 Std. über den Interstate. 100 km nur geradeaus, so dass die erste Kurve dick mit Schildern angekündigt wird. Rechts und links nur platte Salzebene, die ringsum von Bergen eingesäumt wird. Es gibt kräftigen Seiten- und Gegenwind. Morgen gibts bestimmt Muskelkater im Nacken vom Dagegenhalten. Trotzdem werde ich müde, eine Kaffeepause wäre nicht schlecht, aber die gibts erst kurz vor Salt Lake City.

Dort in Salt Lake City angekommen gibt es zwei große Events: 1. eine Komicconvention – eine Art Messe, fast so wie Karneval bei uns

Arven und Aragorn (hat der in HdR auch ne Sonnenbrille getragen?)

Arven und Aragorn (hat der in HdR auch ne Sonnenbrille getragen?)

und 2. haben die Mormonen einen Kongress und waren schick herausgeputzt. So wimmelte die Stadt von unterschiedlichsten Leuten. Dem Verkehrschaos können wir aber entgehen, weil wir einen Motorradparkplatz gefunden haben! Wenns nicht für ein Auto reicht, dann für Moppeds doch alle mal und ein Schild kündigt das freie Parken bis 6 PM an. Na klasse! _MG_9804

Gegenüber ist das Mormonenareal. Ein riesiges Gelände mit ca 10 Gebäuden  und  einer Kirche in der Mitte. Die heißt hier aber Tempel und darf nicht besichtigt werden. Mist. Aber wir erfragen uns im Visitorcenter alle Infos, die uns interessieren, vor allem, wie es innen drin aussieht: 177 kleine Räume beherbergt der Tempel. Also nicht wie unsere Kathedralen. Da uns die junge Frau mehr und mehr bekehren möchte, breche ich das Gespräch kurzerhand ab. Die Stadt macht einen äußerst sauberen Eindruck, wohl auch ein Einfluss der Mormonen, die hier 70 % der Bevölkerung ausmachen.

Der

Der „Tempel“ der Mormonen in Salt Lake City

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schön hier, aber kein Camping erlaubt :-(

schön hier, aber kein Camping erlaubt 😦

Noch ein Plätzchen zum Schlafen außerhalb der Stadt in Richtung unserer morgigen Route – Ziel: Moab (= die Outdoorhauptstadt Utahs) dort soll es sich schön Mopped fahren lassen…

VGB

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