Panama Grenze

So. 3.1.16

Es fällt wieder einmal nicht leicht, sich von unseren Gastgebern zu verabschieden. Luis schickt uns mit ein paar letzten Ratschlägen zur Grenze. Die sei nur Formsache und schnell erledigt. Ich schaue zweifelnd, denn ich bin ja mittlerweile ein „alter Hase“ was Grenzen anbelangt. Abgesehen von der herrlichen Gegend rundherum sollte ICH leider Recht behalten. Wir brauchen fast 3 Std. an der Grenze – bei brütender Hitze von schon wieder 35 Grad.

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die 3 „Waisen“ (B. mit Ignacio/Uruguay und Basil/Frankreich, die auch bei Luis zu Gast sind )

Entgegen seiner Schätzung sind wir nicht um 1 spätestepns an der Grenze, sondern trotz 10 Uhr Losfahrens erst um 16.00 Uhr – ohne große Pause. Überall sind Geschäfte und munteres Treiben. Keiner hält uns auf und so fahren wir erstmal glatt an den Ausreisegebäuden von Costa Rica vorbei und landen am Panama’ischen Einreiseschalter. Dort werden wir gleich vom Versicherungstypen überfallen, der schon loslabert, eh wir Helm und Motor aus haben. Ich frage am Schalter nach der Ausreise, ob die denn nicht nötig wäre. Der Jüngling sucht die Stempel im leeren Teil des Passes vergeblich, bis ich ihn darauf hinweise, dass dort nichts ist. Er schickt uns zur Ausreise 60-70 m zurück. Die Lauferei beginnt, denn die Dame am Schalter rückt keine Info freiwillig raus. So stelle ich mich also an und erhalte als erstes exakt dieselben 2 Flyer, die ich bei der Einreise schon ausgefüllt habe. Nein, die müsste ich auch für die Ausreise ausfüllen. Mach ich brav, stelle mich wieder an und endlich vorne fehlt die Quittung der taxes. Die 7 $ hab ich doch noch gar nicht gezahlt. Also wieder alle Papiere zurück und auf die Suche nach der Bezahlstation. Mitten in der Zollräumlichkeit – natürlich nur einfach besetzt – residiert die Dame der Aduane. Aber sie lässt sich nicht hetzen, Zwischenfragen überhört sie, und lediglich bei „der nächste bitte’“ wage ich eine Zwischenfrage. Ja, dort am Automaten könne man die Gebühren mit Karte bezahlen. ich versuche es – mit Hilfe eines anderen Reisenden – mehrfach, den Pass zu lesen und anschließend mit Karte zu bezahlen. Aber ich erhalte keinerlei Quittung – vielleicht hat der Automat abgebucht, vielleicht auch nicht. Es ist nicht rauszubekommen. irgendwann steht wieder das Anfangsbild auf dem Bildschirm. ich gebe auf, warte auf einen günstigen Moment für eine Zwischenfrage. Ja, der Automat würde schonmal rumzicken, aber es gäbe draußen noch einen Bus.  Hä? Hab ich richtig gehört? Links das Gebäude entlang. Ok, kucken wir ma. Da steht ein Gebäude mit Aduane dran, ist aber abgeschlossen. Neuer Versuch bei der Dame und tatsächlich finde ich den Bus. Da Privatservice kostet es jetzt einen Dollar mehr. Dafür aber NUR CASH!!!  Endlich den ersehnten Ausdruck in der Hand wieder zurück zu Dame Nr. 1. Wieder anstellen. Sie nimmt alles wortlos an und sagt, dass M. selber kommen muss. Auf meine säuerliche Frage, ob er sich dann auch wieder hinten anstellen müsse, antwortet sie zuckersüß. Nein, diesmal nicht! Ich frage sie noch, was denn danach käme, aber sie verweigert jegliche Auskunft, solange M. nicht erschienen ist. Ich erkläre ihr in meinem besten spanisch, dass Schatzilein bei den Mopeds wartet und kaum spanisch spricht. Wenn sie denn bitte so freundlich wäre, MIR zu erklären, was danach notwendig wäre.

Jep, wortlos zeigt sie auf Aduane im Nebengebäude. Na, da war ich doch schon mal. Nur dass diesmal eine lange Schlange vor mir wartet. Endlich darf ich meine Zwischenfrage stellen und sie gibt mir einen anderen Flyer zum Ausfüllen. Obwohl die Leute alle in klimatisierten Räumen sitzen, während die Klienten draußen vorm Schalter zerfließen, scheint ihnen die Sonne jegliches Mitleid mit anderen verbrannt zu haben. Sie scheuchen die Leute hin und her – ohne Rücksicht auf Verluste. Nach 1 ½ Std. haben wir endlich die Ausreisepapiere und dürfen gehen.

In Panama stelle ich mich mit den Pässen an der Einreise an. Aber oh wunder?! Sie wollen nicht mich, sondern zuerst mein bike einreisen lassen. Also alle Fahrzeugpapiere zum Schalter holen. Erst danach gäbe es meinen Stempel in den Pass. Okee. Meinetwegen. Sie kontrollieren alles und schicken mich (erstmal ohne Stempel) zur Aduane. Aber M. hat im Blog der Kradvagabunden den Hinweis mit der Versicherung gesehen. Also einen der Versicherungsfritzen krallen. Aber jetzt sind auf einmal alle fott. Doch – einer ist noch da. Der führt uns zur Versicherung, aber die offizielle Stelle, die kontrolliert, ob alles in Ordnung ist, hat schon zu. Er nimmt sich einfach selber die Papiere und stempelt. Mit diesem Wisch nun zur Aduane. Die Herren im Schalter haben alle keine Lust heute zu arbeiten und schicken die unerfahrenste von allen vor. Sie verdreht die Augen, M. ebenso wie die langsam länger werdenden Schlange hinter ihm. Mit dem deutschen Fahrzeugschein hat sie ihre liebe Mühe, aber keiner kommt ihr zu Hilfe. Egal wie hilfesuchend sie auch fragt oder um sich schaut. So dauert und dauert es. Mit diesem Wisch zur Einreise. Damit wieder zurück zur Aduane, danach zum Zollfritzen auf der Straße, der wohl kontrolliert, ob die Scheindaten mit Kennzeichen übereinstimmen. Mit dessen Unterschrift dann zum Desinfizieren und bezahlen. 1 $! danach sind wir fertig – wow! Schon??? Nach fast 3 Std.!!! Natürlich ists schon dunkel draußen und der Zeitsprung erlaubt leider kein schnelleres vorankommen. so sind wir gegen halb 8 in David beim Hostel – für 14 $ pro Nase mit Swimmingpool, Küchennutzung, Theke, Fernsehraum und Waschmaschinen… alles vorhanden.

Schnell abkühlen, etwas kochen, essen, ab ins Bett. Morgen sind erneut 450 km abzuspulen. Da müssen wir früh los. Das Abenteuer Moppedtransport rückt immer näher!

Bis morgen VGB

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