Di 1.12.15
Heute sind wir früh gestartet um dem Baum von Tule, in der Nähe von Oaxaca einen Besuch abzustatten. Dort steht mit einem Alter von ca. 2000 Jahren der dickste Baum der Welt. Dieser ist zwar nicht so hoch wie die Sequoias in den USA, aber trotzdem beeindruckend.

Der Baum von Tule ist eine Mexikanische Sumpfzypresse und der dickste Baum der Welt.

Der Baum von Tule und sein kleiner Nachbar
Wir sind mittlerweile kurz vor Palenque. M. wünschte sich tden kleinen Umweg über die 179. Ich hätte lieber den kürzeren Weg über die parallel dazu verlaufende 175 genommen. Aber M. wollte lieber mehr Kurven. Tja, hätte die Reiseleitung mal besser auf die Wünsche der Anwesenden gehört. Die gelbe Landstraße, zunächst wunderschön durch herrliche Berge und Wälder, guter, glatter Teer, tolle Kurven und wenig Verkehr, splittete sich in verschiedene Arme auf – alle mit derselben Nummer 179 – und ehe wir die Sackgasse merkten, mussten wir dann eine Std. wieder zurück.

Erklärungsversuch, was ist ein GPS?
In der Abzweigung legte ich mich dann hin, weil ich wegen der Suche nach einem Schild den dicken Schotterstreifen in der Mitte übersah. Es fühlte sich an, als ob das Hinterrad einen Kreisel dreht. Auf der Straße sah man den 1m lang gezogenen Streifen. Auch das noch! Mir ist nichts passiert. Der Handballen brannte zwar, ich habe aber keinerlei Abschürfungen. Auch der Handschuh hat kein Loch (gutes Leder, trotz dünnem Sommerhandschuh). Nur die Sturzbügeltasche hat ein Loch und der rechte Koffer nun keine Kunststoffecke mehr. Ich hatte übersehen, dass der rechte Spiegel lose war. Um den festzuziehen suchten wir einen sicheren Standplatz, weshalb ich ausnahmsweise vorne fuhr. Den gabt aber nicht. Der Teer wurde dann immer schlechter, bis der nach einer Brücke ganz aufhörte. Es hätte mich stutzig machen sollen, dass darauf ein Auto voll eingestaubt stand. Na gut, die Schotterstrecke mit groben Steinen werde ich schon schaffen, also auf die Füße und los.

Wo ist nur die Straße geblieben.
Der Weg wurde immer enger und schwieriger und schwieriger.

Auch das GPS ist keine Hilfe mehr…
Zuletzt fuhren wir meist im 1., selten im 2. Gang und kämpften uns entweder durch Matschsektionen oder steile Stufen rauf oder runter oder gar beides, gepaart mit tiefen Auswaschungen. Höchstschwierigkeitsgrad. Zweimal gelang es mit nur mit größter Kraftanstrengung, die Fuhre aufrecht zu halten. Fast hätte sie im Matsch gelegen. Na, das wäre eine schöne Sauerei gewesen, die dort wieder aufzuheben. Nach 3 Std. bei über 30 Grad (vermutlich waren wir im gemäßigten Regenwald, so feucht wie das war, und hatten wohl noch Glück, dass es zudem nicht geregnet hat…) waren wir immer noch nicht raus aus dem Wald.

Jetzt stecken wir richtig in der Sch…., ääh Matsche. Und das mit den falschen Reifen😡.
Schweißgebadet schafften wir zuletzt gerade mal 4 – 6 km in einer Std. Schon halb 6 und der nächste Ort noch 50 km entfernt und die Sonne ging in einer halben Std. unter. Also Zelt neben die Straße, die Reste zusammengeklaubt und ab in die Falle. Wir waren so fertig, so alle, dass zum Kochen Lust und Hunger fehlten.

Unser Nachtlager in the middle of nowere

Frühmorgens im Regenwald und die Straße wird nicht besser

Zahlreiche Wasserfälle kreuzen unseren Weg
Heute Morgen kämpften wir also mit frischen Kräften weiter. Es war teilweise so schwierig und die Bodenwellen so knackig, dass sogar unsere Federungen vorne durchschlugen, obwohl wir nur langsam im 1. Gang fuhren. Meine Federung hat seitdem ein Problem, weil der Federweg nun ca. 3-4 cm geringer ist. Mal hören, was touratech dazu sagt. Irgendwann wurde der Weg wieder besser und wir erreichten den nächsten „größeren“ Ort. Dort kauften wir etwas Saft in der Flasche und 4 Bananen. Natürlich lief wieder einmal das Dorf interessiert zusammen. Das Mädchen schaute mit leuchtenden Augen zu mir, traute sich aber kaum, mich richtig anzusehen, so sehr genierte es sich. Es nahm allen Mut zusammen und fragte, was in den Koffern ist, aber drauf sitzen war dann doch zuviel der Courage. Die Mutter hatte mehr und fragte unermüdlich. Sie erzählte uns, dass vor Jahren bereits mal ein Italiener hier vorbei gekommen wäre, der auch nach Argentinien wollte.
Irgendwann fing auch der Teer wieder an. Ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt.

Mexikanische Müllverbrennungsanlage
Dann haben wir uns aber auf die Bahn gesetzt um etwas Strecke zu machen und nun sitzen wir in Villahermosa in einem Stundenhotel am Straßenrand, dafür sauber mit allem Luxus und Garage. Nur das Internet funzt nicht. Leider!
Bis demnächst wieder
VGB
interessant- sehr , sehr off-road! ich werde langsam neidisch! weiterhin viel spass und glück!
Habe soeben gelesen, dass Ihr das ja schon kennengelernt habt. Gute Reise!!