So. 15.11.15
Wir fahren von San Lucas über Constitucion die Küste am Golf entlang. Die „Fingerlinge“ begleiten uns schon eine ganze Weile. Ich glaube, die Betitelung stammt von „moped-susi.net“, die vor 2 Jahren hier war und damit die Kakteen beschrieb, die durchaus 10 Meter senkrecht nach oben wachsen, irgendwann abbrechen und seitlich neue Triebe bekommen, die dann eben wie die Finger einer Hand aussehen, Dazwischen mannshohe Sträucher, mal in weiten Ebenen, mal in hügelig, bergigen Gegenden. Je nachdem fahren wir herrliche Kurven oder kilometerlange Geraden. Es gibt kaum Ortschaften, manchmal nur einzelne Häuser hier und es ist sehr einsam, aber die Straße (Mex 1) ist sehr gut. Wir können es laufen lassen, auch wenn die Schilder bisweilen nur 60 oder 80 erlauben. Warum? Keine Ahnung, will mir beim besten Willen nicht einleuchten. Wir fahren 100 oder 120. Manchmal steht vor „gefährlichen“ Kurven „Maxima“ unter dem Schild. Ich schließe daraus, dass sonst wohl keine maximale Beschränkung gilt. Ich bin wohl nicht die einzige – die Autos auch.
Bis La Paz sind es nur noch 180 km. Hoffen wir, dass wir morgen recht früh dort ankommen, damit wir vielleicht noch die Fähre für Dienstag buchen können und die Papiere für M’s Mopped nachholen können. Dank Susis Erfahrungen sind wir vorgewarnt und haben wenigstens die Einreisebestätigung für M., wenn auch nicht für sein Mopped, weil der blöde PC an der Grenze streikte.

Unter Geiern
Di. 17.11.15
Wir sind schon in Mazatlan. Wie das? Wir sind gestern früh los, um halb 10 in La Paz gewesen und nur eben die Küste entlang durch die Stadt gefahren. Zuerst den Papierkram, dann Sightseeing. Aber dazu ist es nicht mehr gekommen. Die Papiere für Markus’ Mopped sind kein Problem. Nun die Tickets für morgen kaufen. Die Dame am Schalter verlangt ein Papier vom Zoll. Wir also mit unseren Maschinen ungläubig zum Zoll, der winkt uns nach eine oberflächlichen Kontrolle zur Waage. Die dortigen schicken uns halbe Weg zurück zum Ticketschalter? Hä? Der war doch außerhalb. Aber da kommen wir nicht mehr hin. Also zum Ticketschalter IM Zollgelände. Dort erfahren wir per Zufall, dass die Cargo-Fähre schon am selben Tag Nachmittags geht, nur eben keine Kabinen hat. Macht aber nix, sparen wir Geld, denn brauchen keine Kabine. Nun haben wir 3 Std. Zeit und können nicht mehr vom Gelände fürs Sightseeing. Mist. Na egal. Erstmal einen Kaffee und was Mittagessen, welches wir auf dem Bordstein am Rande des Geländes unter den ungläubigen Augen der Arbeiter zubereiten und essen. Wer weiß, wann es das nächste gibt.

Und wann können wir an Bord???
Aber auf der Fähre gibts für die LKW-Fahrer 2 Mahlzeiten inklusive, so auch für uns – wir sind also rundum versorgt. Nur die Moppeds nicht. Es gibt nicht genug Zurrgurte für unsere beiden Mädels. Die anderen Moppedfahrer haben zum Glück eigene Gurte. Abenteuerlich verzurrt mit schlechtem Gewissen machen wir uns an Deck. Die Sonne geht schnell unter und die anderen Gäste haben sich schnell unter Deck verdrückt. Aber der Wind bläst warm und wir bleiben oben, nicken auch auf dem Tisch und der Bank ein. Irgendwann wird es doch zu ungemütlich und ich möchte runter in den „Salon“. Dort haben es sich aber schon die anderen gemütlich gemacht, es ist kein Platz mehr. Plan B: Wir holen unsere Matratzen und Schlafsäcke und hauen uns aufs Deck unter den Sternenhimmel. Welch ein Abenteuer. Das hab ich noch nie gemacht und es ist der helle Wahnsinn. Zum Glück ist das Meer recht ruhig – der Wind soll erst morgen kommen – und meine Tablette wirkt ganz gut. Ich komme zurecht.

Auf der Fähre nach Mazatlan

Ankunft in Mazatlan
Die Fähre ist erst seit Juni im Besitz der Fährgesellschaft und fuhr vorher zwischen Niederlande, England und Norwegen hin und her. Witzig. Zu Hause in Europa! Sie ist die schnellste und schon um 8 in Mazatlan, anstatt um 11 Uhr, wie wir gedacht haben. Nun Kaffee, Klo, Post und Internet. Danach auf nach Puerto Vallarta.
Ein Hinweis für diejenigen, die auch damit liebäugeln, von USA nach Mexiko zu reisen: Ohne Einreisepapier- und stempel hätten wir komplett alles zurück bis zur Grenze fahren müssen. Diese Regelung ist neu seit September. Einreiseformulare gibt es nur noch dort. Es weisen aber keinerlei Hinweise darauf hin. Man wird ohne Passkontrolle durchgewunken und 20 Meilen lang ist alles gut. Aber danach braucht man diesen Einreisestempel, den es eben nicht mehr in La Paz, Ensenada oder sonstwo gibt. Wir wussten davon und sind auf die Suche danach gegangen, sonst wäre es uns so ergangen wie dem kanadischen Pärchen im VW-Bus. Die mussten alles zurück. Papiere für Fahrzüge gibt es noch in La Paz, aber nicht für die Personen.
VG an Daheim B.
na, wie gehts denn weiter??????????