Sa 31.10.15
Uns begrüßen die beiden Katzen als erstes. Sie vermissen ihre sonstigen „Dosenöffner“. Luna verschmähte das, was ich ihr hinstellte komplett und rührte bisher nichts an, nicht einmal die Leckerlies. Erst heute Abend lässt sie sich herab, eine Kleinigkeit zu fressen. Dafür streikt jetzt Max. Hm!
Das sonnige Wetter von gestern schlägt langsam um, es wird trübe und nebelig: Halloweenwetter – pünktlich! Wir gehen noch mal los und wollen uns ins Treiben stürzen. Es ist echt der Wahnsinn, wie manche sich hier viel Mühe machen und den eigenen Garten und Eingang außergewöhnlich phantasievoll und abwechslungsreich dekorieren, um dann einen Abend lang kostümiert auf den Treppenstufen zu sitzen und Süßigkeiten zu verteilen. Viele haben da richtig viel Geld reingesteckt! Wir sind in einem „berüchtigten“ Viertel, berüchtigt für die aufwendig dekorierten „Gräber“ und viele Leute kommen mit ihren Kindern kostümiert wie bei uns Karneval, selbst die Erwachsenen, von außerhalb hierher. Hochinteressant und aufregend!
Zuvor haben wir noch ein klein wenig Sightseeing gemacht: Die Straßen von San Franzisko. Man muss sie selbst mal gefahren sein, um zu wissen, wie steil sie wirklich sind. Erinnerungen an meine ersten Steilabfahrten kommen hoch, wo ich über die Kante nicht sehen konnte und mich blind runter stürzen musste. So ähnlich ergeht es einem hier auch bisweilen. Vor allem den berühmten Teil der Lombardstraße haben wir „erklommen“ – halt, das ist falsch – Einbahnstraße, es geht nur den Berg runter und man muss sich in der Schlange hinten anstellen, die dann entsprechend langsam in weniger als Schritttempo runter“steht“. Unten regeln 2 Polizisten den Verkehr, sonst ginge hier gar nichts mehr. Sehr aufregend!!!

GGB – so wie sie sich auch gerne mal zeigt: bei ansonsten herrlichem Sonnenschein hier verschnupft im Nebel (und wir hatten die Ehre, sie gestern im vollen „Ornat“ zu sehen)
Wir sehen einige Cablecars entgegen kommen und werden sie morgen dann mal „entern“.
Mitten während der Fahrt werden wir von einem vollbesetzten Mietwagen mit heruntergelassenen Scheiben nach unserem Ziel befragt. Luis – selber Motorradreisender und Hotelbesitzer aus Costa Rica – bietet uns seine Erfahrungen und Hilfe beim Übersetzen nach Südamerika an. Gerne! Vielleicht treffen wir uns in seiner Heimat wieder.
Nachdem wir morgens einige unserer Probleme in San Jose beim dortigen BMW Händler lösen konnten, fehlt jetzt nicht mehr viel zu unserem Glück. Ich habe entgegen meiner Befürchtungen doch das Paket mit meiner alten Motorradhose aus D-land bekommen, die deutlich besser passt; das neue Windshield ist da und montiert, so dass jetzt M. ein größeres und ich sein vollständiges (altes) habe; eine passende Abdeckung gegen nächtliches Reinregnen in unsere nicht mehr wasserdichten Koffer ist gefunden und die Ursache für das ständige Flackern von M.’s Bremslicht (ohne zu Bremsen) eruiert und notdürftig beseitigt; zudem haben wir bereits den nächsten Inspektionstermin in San Diego vereinbaren können. Es fehlen also nur noch die wasserdichten Innentaschen, die dann wohl bis Lerma/Mexiko warten müssen, weil sie dort deutlich billiger sind als in den USA und weil das Paket aus D-land Flugmeilen sammelt und immer noch nicht zurück ist, so dass für einen dritten Versand die Zeit nicht mehr reicht.
Zuhause angekommen steht nur eine Katze am Eingang, die andere ist verschwunden und bleibt auch verschwunden. Wir gehen sofort auf die Suche und entdecken 2 offene Fenster. Mist, das habe ich hinter der Gardine gar nicht wahrgenommen. Uns geht der A… auf Grundeis. Wir haben die Fürsorge der beiden übernommen und nun fehlt eine. Mist, Mist, Mist! Wir suchen überall und nochmal und nochmal. Endlich finden wir sie – mitten in unserem schlecht gemachten Bett unter der Decke und schaut uns ob der Störung empört an. Na, Gott sei Dank! Räuber! So eine Aufregung!
Zum Glück ist unsere Aufregung an diesem Tag immer positiv ausgegangen. Was geht es uns doch gut!
Wir hoffen euch daheim auch.
Happy Halloween – B.