Do 15.10.15
Wieder ein Nationalpark. Es gibt so viele und jeder ist wunderschön. Dieser zeichnet sich durch Schluchten aus, die unten durchfahren oder durchwandert werden können und der Sandsteinfelsen leuchtet in allen Farben: von weiß, gelb, beige, braun, Schokoladenbraun, grau und rot, ja sogar blau haben wir gesehen. Man sieht die unterschiedlich alten Erdschichten sehr deutlich. Es sieht aus wie mit einem dicken Pinsel angemalt. Und überall die mit gleichförmigen Ornamenten bestückte Säulen, wie vom Steinmetzmeister höchstpersönlich behauen. Wir fahren stundenlang durch die kurvigen Sträßchen.
Wir wollen die offroad-Abkürzung Richtung Escalante nehmen. Sie ist im 2. Teil nur für 4-wheeler vorbehalten. Sandig und schmal kurvt der Weg so vor sich hin. Uns kommt ein dicker Pick-up entgegen. Ach, DAS soll wohl das richtige Fahrzeug für diesen Weg sein! Natürlich erwartet er, dass ich mich in den Graben schmeiße oder wenigstens in den Tiefsand ausweiche. Aber ich habe eh schon genug damit zu tun, die Fuhre aufrecht zu halten, so dass er großzügig in die Sträucher ausweicht. Wenig später sehen wir dann auch, warum er uns entgegen kam. Er hatte wohl auch keine Lust durch die Furth: Nicht sehr tief, aber schnell fließend mit dicken Steinen. Es gibt eine Spur dadurch, genau einen Reifen breit. Hier kann man Blickführung üben! Auf der einen Seite rechts mit Tiefsand rein und auf der anderen Seite links mit Steinen und Sand raus. Neben der Furth ist alles easy, normaler Schotter, aber da kommen wir nicht hin… Ob ich über den Tiefsand überhaupt die Spur treffe, wage ich zu bezweifeln. Voll aufgerödelt blasen wir lieber zum Rückzug und außen rum über den Umweg Straße.
Endlich in Escalante angekommen. ist Einkaufen angesagt. Es gibt natürlich nur einen kleinen Supermarkt mit Labberbrot, Fuschkunstkäse und Fleischwurst in merkwürdiger Färbung. Salami ist out. Dafür Milch in kleinen Gebinden. 2 Flaschen bitte, für Cappuccino heute und für morgen früh!.
Wir holen Infos über den Trail zum Hole in the Rock beim Visitorcenter und fahren dann dorthin schon mal los, damit der Weg am nächsten Tag nicht so lang ist. Der Weg ist breit, zunächst mit dickem Schotter bedeckt, aber mehr und mehr sandig und vor allem Waschbrettpiste von allerübelster Sorte! Es soll mittendrin eine Tiefsandstelle geben. Wir fahren trotzdem. Vielleicht gibts für Moppeds ja eine schmale Spur in der Mitte – natürlich nicht. Diese Sektion ist nicht lange, nur 50 m – aber eben tief. Es ist schon spät, bald geht die Sonne unter. Verschieben wir doch diesen Adrenalinschub auf morgen! Erstmal! Wir fahren ein kleines Stück zurück und bauen unser Zelt auf, trinken Kaffee, kochen Abendessen und stellen fest, dass der von uns ausgesuchte Platz wohl sehr bekannt und beliebt unter den Leuten ist. Andauernd fährt ein Auto suchend umher. Bis um halb 11 stehen 5 Autos um uns rum. Mist. Nix mit Ruhe! Aber wir wollen morgen schon früh los, weil Regen angedroht ist. Vielleicht schaffen wir diesen Weg hin und zurück, bevor der Regen anfängt. Und vielleicht revanchieren wir uns morgen früh dann durch unser Klappern bei den anderen ;-)…
Gute N8 B.