Mi, 9.9.15
Wir genießen die Sonne am Okanagan-Lake auf dem Campground in Summerland, bei Kelowna. Gestern Abend haben wir doch tatsächlich ein paar Nordlichter wabern sehen. Zwar nur schwach, aber doch eindeutig nicht der Mond, der war noch nicht da, aber doch sehr grün. Toll! Yeah!!! Wir hatten es schon aufgegeben.
Die Suche in Kelowna den Abend vorher verlief nicht ganz so erfolgreich. Beim ersten am See war man so eingepfercht, dass man beim Nachbarn fast auf dem Schoß saß. Beim zweiten der Untergrund so schräg, dass man ständig aufeinander rollt. Beides für viel Geld. Andere sind noch teurer. Ehrlich, schräg schlafen kann woanders auch umsonst. Wir suchen uns ein Eckchen am Waldrand. Aber es ist schwierig. Anscheinend fahren hier die Männer für ihre Jagdübungen hin. Wir nehmen eine schräge Ausbuchtung am Ende der geteerten Straße. Hier kommt wohl kaum mehr einer her, denn es wird schon dunkel und alle fahren raus aus dem Wald. Ich koche leckeres in Honig eingelegtes Schweinefilet an Spargelkäsesoße über Kartoffelscheiben. (Das muss mir auch erst mal einer nachmachen, immerhin auf einer einzigen, nicht regulierbaren Flamme und alles gleichzeitig fertig und heiß!) Hm!
Es wird aber nicht lange so schön bleiben, denn mitten in der Nacht fängt es an zu regnen. Und wie! Der Regen läuft überall hin und drückt sich sogar ins Zeltinnere. Auch die Matratzen und Schlafsäcke sind nass. Natürlich auch mein Helm und mein Nierengurt. Aber so schlimm ist das ganze nicht, denn es ist ja immerhin „warm“, nette 12 Grad. Also was macht man in so einem Fall? Erstmal Kaffee! Also Tarp aufbauen, Kaffee kochen, frühstücken. Und weil man irgendwann satt ist, auch noch ein Sudoku lösen und ein Buch lesen. Denn so eilig haben wir es ja nicht, es hört bestimmt gleich auf. Immerhin sind wir mitten in einer Halbwüste. Sooooo viel Regen gibt es da ja nicht. Doch gibt es! Es hört einfach nicht auf. Die Autos, die genervt an uns vorbeifahren, blicken überrascht, haben aber sicher wichtiges zu tun. Irgendwann kommt einer zurück und fragt, was wir hier denn tun würden. Darauf warten, bis der Regen aufhört – eine blödere Antwort hätten wir ihm nicht geben können. Wer setzt sich schon in den Regen und wartet darauf, dass er aufhört? Wir! Wo hätten wir denn hinsollen? Er hat sehr perplex geschaut ob der Antwort. Wir kamen dann ins Gespräch, woher, wohin, wie lange…. Er teilte uns auch mit, dass solch ein Regen für diese Region sehr ungewöhnlich wäre, wünscht uns alles gute und fährt wieder. Hilft uns dann auch wenig, Also packen wir im Regen ein, der pünktlich aufhört, als wir uns auf die Moppeds setzen. Na egal, wir werden die Sachen am Abend alle wieder trocknen, den die Sonne kommt raus. Es soll am Wochenende wieder über 30 Grad werden. Was für ein Wetter! 3 Wochen lang frieren wir morgens bei 0-5 Grad Celsius und plötzlich „buff“ – wieder so heiß innerhalb weniger Tage.

Wer soll hier über den Fluss, eine Brücke für wen?
Wenn man genau hinschaut, sieht man das Rohr, in dem irgendeine Flüssigkeit rübergerettet wird.
Wir schauen beim hiesigen BMW-Händler nach gescheitem Kettenspray. Es kommt einem vor, wie zu Hause: Wunderlich-Ersatzteile, Motul-Kettenspray… Wo sind wir denn hier gelandet? Er hat eben unheimlich viele GS-Fahrer als Kunden. Wir quatschen lange, und fahren diesmal sage und schreibe 74 km bis hierher zum See. O-ton M.: Manno, das macht unseren ganzen Schnitt kaputt!!! 😉