Wer kennt Sie nicht die Geschichten von Jack London über den Goldrausch am Klondike, den Chilkhoot Trail. Jetzt sind wir auch dort. Wir sind in Alaska angekommen, genauer gesagt in Skagway. Von hier aus sind die Goldsucher auf den strapaziösen Marsch zu den Goldfeldern am Klondike aufgebrochen. Skagway war von 1898 bis 99 Sündenbabel und Hoffnung für Zehntausende von Goldsuchern. Heute lebt der Ort von den alten Geschichten und den einfallenden Touristenhorden der ankernden Kreuzfahrtschiffe.
Wie sind wir denn hierhin gekommen? Nach einem ausgiebigen Morgencappuchino (ja wir haben Frischmilch organisiert 🙂 ) unter wolkenlosem Himmel können wir uns nur schwer vom schönen Teslinsee losreißen. So brechen wir erst gegen 13:00 Uhr auf und folgen dem Alaska Highway weiter nach Norden. Nicht nur die Anzahl der gefahrenen Kilomenter nimmt zu, sondern auch die Wolkendecke. Bei Jakes Corner biegen wir vom Alaska Highway ab und nehmen die Tagish Road unter die Räder. Bei Carcross, einer First Nation Siedlung, machen wir am See eine Pause und helfen einem Einheimischen sein Boot auf dem Trailer zu verstauen. Ab hier folgen wir dem Klondike Highway nach Süden. Welch eine wunderbare und hochalpine Landschaft durchqueren wir bei sinkenden Temperaturen. Am White Pass wechseln wir nicht nur von Kanada in die USA (in den Bundesstaat Alaska), sondern dürfen die Uhr schon wieder eine Stunde zurück drehen. Ab hier geht es in weiten Kurven fast 1000 Meter abwärts Skagway entgegen. Nach 13.000 km haben wir endlich das Meer erreicht. Wir stehen am Fährterminal des Alaska Marine Highway und können unser Glück einfach nicht fassen: Wir sind am Pazifik angekommen.
Direkt am Hafen bauen wir unser Zelt auf. Die Kreuzfahrttouristen sind wieder auf dem Schiff zurück, so können wir durch die fast menschenleere Downtown von Skagway schlendern. Im Ort sind noch zahlreiche alte Gebäude aus der Goldgräberzeit erhalten geblieben. In einem dieser Gebäude ist das Goldrauschmuseum untergebracht, welches über das harte Leben der Goldgräber informiert. Auch heute noch sind in Skagway zahlreiche Goldclaims abgesteckt. In diesen kann der moderne Goldsucher schon fertigen Goldschmuck finden und muss nicht mühevoll auf die Suche nach Goldnuggets gehen. Wenn wir schon in Alaska sind, möchten wir auch gerne leckeren Fisch essen. In einem gemütlichen, alten Lokal aus der Gründerzeit werden wir auf der Speisekarte fündig. Es gibt leckeren Heilbutt und eine große Portion Alsaka King Prawn Legs (die berühmten Alaska Königskrabben), hmmmm was für ein Genuss. B. dachte schon, einer müsse hungrig nach Hause gehen, da das Essen erst mühsam erarbeitet werden muss. „Die wehren sich noch, wenn sie tot sind.“
Satt und zufrieden wünschen wir Euch eine gute Nacht.
M.
das erste Mal in Alaska
das erste Mal am pazifischen Wasser
Skagway – die alte Goldsucherstadt
so viel am Verpflegung und Zeug (eine Tonne Gewicht) musste ein Goldsucher über den Pass tragen (also mehrfach laufen!!!)
M. beim Verhungern… 😉
anscheinend ist gerade die Zeit der Lachse – sie sind am Ziel angekommen und laichen hier…
Tipp von B.: Solltet ihr jemals hier her kommen, macht einen weiten Bogen um die Schmuckläden. Ihr verfallt sonst dem Goldrausch!!!!! Und das wird teuer, sag ich euch! Wir wissen das auch eigener Erfahrung… (wir konnten einfach nicht widerstehen)