Nun sind wir gleich einen zweiten Tag bei Suzan geblieben und ich kann euch sagen, es war und ist wundervoll. Wir haben traumhaft zusammen Motorradfahren können. Im Gegensatz zu all den anderen Harley- und sonstigen Fahrern KANN sie nämlich Motorradfahren. Die meisten kommen aus dem Flachland in diese herrliche Gegend und halten sich am Mittelstreifen fest, um nicht in den Graben zu fahren, der doch tatsächlich schon in 1 m Abstand vom Auto (oder Motorrad) anfängt. Die Straßen sind eigentlich nicht so schmal, aber wenn man nur Megastraßen geradeaus gewohnt ist, wird das hier zum Problem. Wir könnten in den Lenker beißen, wenn wir hinter den Schlangenlinien hertrödeln müssen, weil wir nicht überholen können. Die ersten richtigen Kurven seit 3 Wochen – endlich! – und dann im Verkehr stecken geblieben. Der blanke Horror! Die Harleyfahrer – oft mit Sozia – sind meist angep… = not amused, wenn wir sie überholen und versuchen dies zu verhindern, indem sie das Gas aufreißen. Das kann man hören, mehr aber auch nicht! Versuch mal ne GS aufzuhalten! Lächerlich! Vor allem mit ner Harley. Da müsste ja erstmal power unter den Hobel. Geht gar nicht!
Suzan ist unser Guide und zeigt uns die allerschönsten der schönen Kurven. Sie fährt genauso gut und es macht einen Heidenspaß – uns genauso wie ihr.
Es ist nicht so leicht, jemanden zu finden, der den gleichen Speed und Stil fährt. So ist sie überglücklich über diesen Tag, den sie mit uns verbringen kann. Wir umgekehrt natürlich auch. Na, jedenfalls haben wir jetzt endlich bis auf die letzte Rille alle Gummistoppeln abgefahren – und das vollaufgerödelt. (Das hat die überholten Biker wohl noch mehr aufgebracht ;-)…) Bitte nicht böse sein, dass wir von dieser herrlichen Landschaft, den beeindruckenden Felsen und wundervollen Blicken in die Täler kaum Bilder gemacht haben.
und am Ende des Tages sahen unsere Mädels dann so aus. Tsetsetse, wo habt ihr beiden euch denn wieder rumgetrieben??? Scheint, es hat euch großen Spaß gemacht!
Wir wollten endlich mal fahren und wir hätten die anderen erneut x-mal überholen müssen, wenn wir bei jedem herrlichen Bild angehalten hätten. Dafür haben wir aber ein paar schöne Bilder vom Mt Rushmoore gemacht. Bitte sehr:
Hier das indianische Gegenstück, welches aber noch im Bau ist und so schnell wohl nicht fertig sein wird. Crazy Horse, man sieht den Kopf mit dem ausgestreckten Arm.
und so soll es mal aussehen (hier die Miniatur)
Dafür durften wir in ihrem herrlichen Haus übernachten, und die Präsidentensuite beziehen – so kamen wir uns jedenfalls vor: Eigenes Doppelbett (!!!) mit eigenem Bad und Balkon, mit Blick über das ganze Tal, mit Sternenhimmel und Sonnenaufgang aus dem Bett heraus, Vollpension und Alleinunterhalter! Selbst unsere Bikes brauchten sich in ihrem trockenen Plätzchen in der gekachelten Garage nicht langweilen, und fühlten sich bin Gesellschaft einer weiteren 800-er GS (ohne ADV), einer 1200 GS, einer 1000-er BMW und einer ähnlich hübschen Suzuki sehr wohl. Wir haben uns in das Haus verliebt, würden es ihr auch glatt abkaufen, aber der Weg zur Arbeit ist so lang, also überlegen wir vielleicht noch mal….
Heute sind wir erstmal nach Spearfish einige Dinge erledigen und den openpitmined-Teil der stillgelegten Goldmine bestaunt,
bevor wir dann nach Wyoming gefahren sind.
und haben den Devils Tower besichtigt. Suzan ist den sogar mal hochgeklettert vor einigen Jahren. Wow! Ich würde mich das nie trauen. Da bin ich viel zu feige zu. Sie hat uns ganz interessante Dinge über den einzeln in der Landschaft stehenden Berg, anscheinend ein ehemaliger Vulkankegel, erzählt. Die Zeit war sehr kurzweilig und schon hieß es wieder, ab nach Hause.
Nun lassen wir den Abend ausklingen bei einem kleinen Imbiss, Erzählungen, Planungen und Vorschlägen, wohin uns denn die nächste Zeit der Weg führen sollte und natürlich bei einem Bier.
Prost, ihr Lieben!
Herzlichst Eure B.