Fr. 25.3.16
Wir haben es gestern noch bis über die Grenze geschafft und suchten uns eine windgeschützte Stelle zum Wildcampen. Die Preise in Argentinien und Chile sind unglaublich in die Höhe geschossen, erst recht zu Ostern! Das wollen wir nicht mitmachen, zumal unserer Erfahrung nach die Temperaturen abends im Dunkeln etwa denen beim Aufstehen entsprechen. 8 Grad – ist ok! Da aber Feuerland so unendlich weit und eben ist, ist solch ein Ort nur mit menschlichen Eingriffen in die Natur zu finden. 2 Burschen sprachen uns an, ob wir „verloren“ wären. Nein, wir suchten nur einen Platz zum Schlafen. Ja, gleich hier in der Bruchbude. Sie würden da auch ihr Zelt drin aufstellen. Die Polizei nebenan hätte ihnen beiden den Tipp gegeben, sei also legal. Nun, innen drin war uns zu dreckig und ungemütlich und zu weit von unseren Moppeds weg. Wir „ versperren“ lieber den Weg mit unserem Zelt und verstecken so gleichzeitig die Mädels dahinter. So sind sie im Vorbeifahren nicht zu sehen, erst recht nicht im Dunkeln. Man müsste schon genau hinsehen. Das gefällt uns besser. Aber hier frischte der Wind nachts plötzlich auf. Es stürmte heftig. Ungemütlich rüttelt es am Zelt. Endlich hört der Wind auf und es wird sehr still. Windstill! Aber leider auch arg kalt. Als wir morgens aufwachen, ist es minus 1 Grad – die kälteste Nacht, die wir bisher draußen verbracht haben.
Gegenüber ein heißer Kakao als Frühstück reicht uns und wir machen uns auf den Rückweg über die bekannte Piste. Die jetzt unspektakuläre, um nicht zu sagen langweilige Landschaft, lädt zum Trübsalblasen ein. Ab jetzt sind wir auf dem Rückweg! Nach Hause! Huähhhh! Auch wenn ich mich auf meine Kinder, meine Eltern und Freunde freue, die ich alle sehr vermisse, ich könnte glatt wieder nach Alaska fahren. Die gleiche Strecke wieder hoch… ok,ok… einige „Straßen“ würde ich auslassen ;-), aber ich habe es immer noch nicht satt, mein Zelt aufzuschlagen, es morgens einzupacken, und mich mit einem Grinsen aufs Mopped zu setzen, selbst, wenn wie heute wieder üble Piste mit schreckhaften Guanacos auf dem Programm stehen.
Wir fahren die RN 3 bis zur Bahia Azul – über kleine Nebenstrecken, weil die Schilder nur auf chilenische Pisels“orte“ hinweisen und kein Hinweis auf die Fähre oder die argentinische Grenze zu finden ist. Manchmal steht sogar in beide Richtungen derselbe Hinweis mit unterschiedlichen km-Angaben. So folgen wir dann mal lieber dem Navi und endlich kommen wir auf die Hauptstrecke, die gerade kurz vor der Fertigstellung der Befestigung ist. Die letzten 30 km gehts dann über frischen Beton bis zur Fähre. Dort passen erstaunlich viele Autos und LKW drauf. Hätten wir nicht gedacht, dass alle mitkommen. Aber es ist sogar noch etwas Platz übrig. Für 9000 chilenische Pesos = 12 Euro für beide Moppeds und 2 Personen und 15 min. Überfahrt.

Tschüss Feuerland!
Wir fahren bis nach Rio Gallegas zum Tanken und Kaffeetrinken. Wir müssen dringend Klamotten ausziehen, denn es ist 22 Grad, kaum Wind und uns ist zu warm. Im Café findet uns der Amerikaner von gestern wieder. Welch hallo!
Die Brasilianer sind wohl tatsächlich durchgebrettert, aber auch ihm war das zuviel. Er will hier ein Hotelzimmer nehmen, aber 100 Dollar sind uns zu teuer. So fahren wir raus aus der Stadt und campen mit Blick auf den aufsteigenden Vollmond und das Lichtermeer abseits der Straße für umsonst! Karfreitag, alles ist zu, aber ich finde in meinem Topcase noch in 2 Dosen vergessene Käsereste, die ich an der Grenze zu Chile als „Basura“ (Abfall) angegeben habe, und die der Beamte nicht erkannt/entdeckt hat. So gibt es doch nicht nur trockenes Brötchen, sondern auch noch 8 Kekse als Nachtisch!

Sonnenuntergang – wieder einmal wunderschön!
Wie soll ich denn auch Lebensmittel bevorraten, wenn ich an der Grenze alles wieder wegschmeißen muss und bald jeden Tag ein Grenzübertritt erfolgt? Aber das war ja der letzte für lange Zeit. Der nächste wird wohl erst an den Iguazu-Wasserfällen mit meiner Schwester sein. Das ist wieder ein weiteres Highlight auf unserer Reise, sowohl meine Schwester wiederzusehen, als auch den Wasserfall. Bis dahin kreuzen wir noch ein bisschen durch Argentinien.
Bis bald Daheim
B.
PS: Happy Birthday liebe Angelika. Ich habe deinen Geburtstag nicht vergessen, aber ohne Internet kommt die Mail verspätet. Hoffentlich entschädigt dich dieser Gruß für die fehlenden Glückwünsche.
Recht hast du Mike, und WIE!!!! Hab das auch schon gedacht, respektive zu M. gesagt, dass ich gleich wieder das nächste Sabbatjahr beantragen werde…. ebensoviele saludos, B.
kenn das gefuehl, das es bald vorbei ist.. schei¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡¡. nach diesem trip seid ihr eh nicht mehr wie vorher. schneller wie du denkst biste wieder auf der piste. frohe ostern
saludos mike