Di 16.2.16
Heute haben wir mal einen Lauen gemacht. Gestern war anstrengend, auch wenn nicht so sehr fahrerisches Können abverlangt wurde. Aber es war nervlich anstrengend, weil man stets sehr konzentriert fahren musste. Im Nebel nichts zu sehen und die Kälte setzt einem zu – da war ich heute froh, mal rumzutrödeln. Im Zentrum unten unweit von unserem Hostal blockieren Demos die 3-spurige Hauptstraße = Verkehrschaos rundherum. Da gehen wir lieber zu Fuß die 2 km zum Teleferico als im Taxi zu schmoren.

Nicht nur in La Paz, sondern auch in ganz Bolivien ticken die Uhren anders…
Der Teleferico ist eine Kabienenbahn, den die Stadt vor 2 Jahren von einer österreichischen Firma hat bauen lassen. Letztes Jahr ist noch eine Linie hinzugekommen und im Juni diesen Jahres wird eine weitere fertig. Weitere sind in Planung. Diese Bahnen fahren über die Häuser hinweg und man sieht die Stadt von oben. Das ist total klasse und kostet nur 3 Bolivianos pro Nase und Linie in eine Richtung. Gerade mal 50 Cent! So versucht man dem Verkehrskollaps entgegenzuwirken. Es wimmelt hier nämlich nur so von Taxen, Kleinbussen und Bussen, die allesamt die Straßen verstopfen, weil jeder überall anhält – ohne Rücksicht auf nachfolgende Teilnehmer, die dann eben warten müssen, wobei das Gehupe dann wenig hilft.

Die Linien des Teleferico verbinden die oberen und unteren Stadtteile miteinander.

Chaotische Leitungsführung, blickt hier noch einer durch?

Je höher die Häuser, desto ärmer die Leute.

La Paz von oben, zwischen den höchst und tiefst gelegenen Stadtteilen liegen 1000 Höhenmeter.
Je mehr man nach unten fährt, desto reicher die Gegend. Die Häuser gleichen Prachtvillen, mit kleinen Gärten dabei, und auf den Straßen fahren keine Busse oder Kleinbusse, sondern nur Oberklasseautos und einige wenige Taxen. Außerdem sind die Straßen in einem besseren Zustand. Geschäfte gibt es nur wenige hier. Andenkenläden oder fliegende Händler oder gar Bettler gleich gar nicht.
Ob unserer Trödelei ist es spät geworden und wir sparen uns in Anbetracht des Regens (mit Hagel!) den Chacaltaya. Die unbefestigte Straße dorthin soll sandig sein. Nicht sehr, sagt der Tourismusfachman und zeigt 10 cm an. Er hat wohl vom Motorradfahren keine Ahnung. Aber ich hab vom gestrigen Regen noch genug. Morgen wollen wir nach Potosi, was mehr als 500 km heißt. Da müssen wir früh raus und lange fahren. Da tut uns ein Tag Pause ganz gut.
In diesem Sinne
VGB