Sa. 30.1.16
Pünktlich um viertel nach 7 steht das Taxi zum Flughafen parat. Aber eh wir im Flieger sitzen – einer 8 Personen Maschine (2 Piloten und 6 Fluggäste) – dauert es doch noch bis fast 9.00 Uhr. Ich merke, wie meine Aufregung den Magen angreift. Mist. Ich hätte doch nach der Tablette graben sollen. Na, jetzt ist es zu spät. Hoffen wir, dass es nicht zu schlimm wird.
Der Copilot heißt uns willkommen, macht Bilder von uns (sie scheinen Erfahrung zu haben, besser VORHER die Bilder zu machen!!!) erklärt uns, wie er die Figuren beschreibt und wie der Pilot mit dem Flugzeug hilft, dass wir vor lauter Linien, die es reichlich gibt, auch die Figuren auf dem Boden sehen. Das Flugzeug macht um jede Figur einen Vollkreisel für jede Fensterseite und die Flügelspitze zeigt auf die Figur und das zweimal, einmal rechts herum, einmal linksherum. Wenn man will kann man also zweimal die Figuren sehen. Man möge nur erst die Figuren mit den Augen, und dann mit der Kamera einfangen, sonst würde man Zeit verschwenden und evtl. gar nichts sehen.

Wer ist denn nun der Pilot?
Auf gehts. Schnell heben wir ab und ich sehe tatsächlich die erste Figur. Und nun anders herum. Ich versuche, sie noch einmal zu sehen, kucke vor und hinter M. her und schwups! Das war der Fehler.
Mein Magen hat gemerkt, was hier abgeht und dreht vollkommen durch. Er versucht jetzt schon vehement, das Frühstück zurück zu schicken, welches ich erst für NACH dem Flug bestellt habe. Pah, hab ichs mir doch gedacht. Ich war schlauer! Da kommt nix! Aber an Filmen ist nu auch nicht zu denken! Und anschließend gleich noch im Auto Beifahrer… – Sehr nachtragend ist mein Magen später ob dieser Veräppelung den ganzen Tag lang sauer.
Aber zurück zu den Nazcalinien. Man sieht wirklich vor lauter Wald die Bäume nicht. So viele Linien! Aber der Copilot erklärt es so gut und mit der Flügelhilfe finde ich auch fast alle Figuren sehr schnell und konzentriere mich dann wieder auf den Horizont. M. rührt mich zum Glück nicht an und kümmert sich um die schönen Photos. Ich tue ihm leid, kriegt er doch mit, wie schweißgebadet ich kämpfe. Aber wie sagt der Kölner: et jitt kein jrößer Leid, als dat wat ma sich selvs andeiht. So erfreue ich mich so gut es eben geht an den kurzen Momenten der Figuren, bin trotzdem froh, dass ich das erleben kann, und dass M. MEINE Erinnerungen so toll einfangen konnte.

WOW! Es gibt sie wirklich: Die Hände. Nach den vielen Erzählungen hätte ich nicht gedacht, dass man sie so gut sehen kann.

v.l.n.r.: Der Astronaut, der Affe, der Kolibri und der Wal
Endlich wieder unten gibt’s noch ein Dokument zum Abschluss und einen Stempel in den Reisepass.
Auf zum Frühstück. Aber ich genehmige mir eine Auszeit, lade mir lieber eine Kleinigkeit auf den Teller für später und lege mich erstmal was hin. Den tollen Pool haben wir unterm Sternenhimmel zum Glück gestern noch ausprobiert, den lasse ich jetzt auch lieber sein.
Wir dürfen mittags auschecken, weil hier kein sonstiger Gast mehr ist. Das nutzen wir auch diesmal voll aus.

Das Hotel – eine ehemalige Hazienda – mit tollem Drumherum: Park, Alpakas, Pool

Schau mir in die Augen, Kleines!

Diese rotblühenden Bäume begleiten uns schon seit einiger Zeit. Sind die nicht wunderschön? Auch wenn ich den Namen nicht kenne – sorry!
Wir haben ja nur 200 km bis Chala, weil wir nicht die ganzen fast 600 km bis Arequipa in einem Rutsch fahren wollen. Das wäre wieder ein Hammerfahrtag gewesen, und davon hatten wir die letzten Tage genug. Wir sind ja nicht auf der Arbeit 😉 und so fährt unser Reiseleiter Christian alleine bis dorthin und wir kommen einen Tag später nach. Vielleicht können wir uns dort noch auf ein Bier verabreden….
So fahren wir wieder durch eine Wahnsinnslandschaft: Dünen, Steine, Berge, Sand, Wind, Es sieht teilweise aus wie auf dem Mond – ohne selbst da gewesen zu sein. Wie es möglich ist, hier Wasser zu finden und zu leben, ist mir immer wieder ein Rätsel.

Wahlplakat auf peruanisch!
Mit einem tollen Blick aufs Meer vom Hotelzimmer und vom Pool aus beschließen wir den heutigen wundervollen Tag – trotz allem – mit einem Radler am Pool.
Bis morgen
VGB

Sonnenuntergang in Chala vom Hotelzimmer aus mit Blick auf den „Hafen“