Sa. 15.8.15
Ein harter Tag liegt hinter mir! Mein Mopped streikt seit gestern Nachmittag, es lässt sich nur noch in den ersten Gang schalten. so verschieben wir unsere Hafenpläne und schippern im slowfox zum Moppedshop, wo wir kurz NACH Ladenschluss ankommen. Aber wir waren angekündigt und das ist alles kein Problem – zumindest hier! Sie wissen auch keinen Rat, schauten heute morgen rein, es ist irgendwas innendrin verbogen… Wir haben also bis Mittwoch eine herrliche Zwangspause bei Schittwetter! Na bravo!
Dafür durfte ich dann heute morgen 2 ½ Std. frierender Weise bei 7 °C hintendrauf bei M. nach Seward zum „Böötchen“ schippern, weil wir das gestern morgen gebucht hatten. Dann 6 Std. auf dem Katamaran – jej is der schnell! Ich habe verflixt heftig mit Seekrankheit zu kämpfen und habe schon diverse Versuche mit und ohne Medikamente erfolglos überstanden. Diesmal habe ich neue Tabletten ausprobiert, die gut geholfen haben – nur eine halbe Std. zu kurz. Also habe ich wieder heftig gelitten, obwohl das Meer so glatt wie ein Kinderpopo war. Es geht kaum glatter, dann wäre es spiegelglatt, aber so windstill geht wohl nicht. Nach wundervollen Momenten am kalbenden Gletscher (die anderen Gletscher sind leider alle im Nebel und Regen verschwunden) bei den Killer- und Buckelwalen, Delphinen, Seelöwen Papageientauchern… wir waren so nah dran – ging es natürlich bei Regen uns eisiger Kälte 3 Std. lang auf dem Mopped hintendrauf wieder zurück! Ich habs überlebt – mein Mann auch. Wer mich hintendrauf mal erlebt hat, weiß, dass dies keineswegs selbstverständlich ist. Ich habe mein bestes gegeben, aber es fällt mir so schwer, hinten locker zu lassen. Meist bin ich so angespannt, so furchtbar ängstlich, wenn M. im Schritttempo wendet oder sich in die Kurve legt. Ich hasse das! Ich liebe Schräglage, wenn ich sie selbst in der Hand habe und hasse sie, wenn ich ausgeliefert bin! M. übrigens umgekehrt genauso. Deshalb ist das bei uns ungeschriebenes Gesetz: Dessen Mopped, dessen Fahrer. So hatte ich also keine Wahl, entweder hintendrauf oder Geld der Böötchentour futsch.
Es war zwar hart, aber es hat sich doch gelohnt. Nu sitze ich in der Kneipe bei einem Radler und wärme mich wieder auf.
VGB