Running in den Nationalparks von Kanada

Fr. 31.7.15

Wir erfahren zufällig beim morgendlichen Einpacken am Rande vom Warteten-NP, dass hier in Kanada ausgerechnet dieses kommende Wochenende ein langes Wochenende ist, weil Montag Feiertag ist und ALLE Kanadier unterwegs mit ihren kleinen oder großen Campingwagen sind. Ein Dejavu. Das hatten wir doch schon mal vor genau 4 Wochen, als wegen des 4. Juli in den USA  nix zu kriegen war. Wir bemühen uns sofort um einen Platz auf einen der Campingplätze im Banff- oder Jasper-NP, aber es ist alles ausgebucht! Na, gut, dann eben außerhalb drum herum. Aber egal, wo wir hinfahren, es ist alles besetzt. Um 8.00 abends stehen wir mal wieder ratlos über Prospekte gebeugt auf der Straße. We are running out of time (uns rennt die Zeit davon), bald ist es dunkel. Nach Calgary ist es mindestens noch eine Std. Ich fahre nochmal los, um irgendwelche Leute aufzutreiben, die wir nach Rat fragen können, als in der Zwischenzeit neben M. das Rangerauto anhält. Ob wir noch einen Platz suchten? Ja, klaro! Ja, ein Zelt kriegen sie noch irgendwo unter. Auch für 3 Tage. Chacka! Aber hier gibts eine Bärenmutter mit 2 kleinen Bären. Auch das noch. Reicht nicht einer? Müssen es gleich 3 sein und dann noch eine Mutter???? Aber die Ranger beruhigen mich, die Bärin hätte mehr Angst vor mir als umgekehrt. Na, dann muss die aber MÄCHTIG Angst haben!!!!

Die Rangerin bedankt sich ob der Tatsache, dass wir englisch verstehen und entschwindet. Unsere Nachbarn verstehen nur spanisch, wohnen in Calgary, waren letztes Wochenende auch schon da, und haben diesmal wieder einfach einen Platz belegt, so dass andere umgebucht werden müssen. Na, die Ranger haben ein großes Herz, (haben wir ja auch festgestellt) und lassen die beiden auch diesmal hier übernachten.

Auf dem Weg hierhin nehmen wir noch „eben“ die roten Felsen im Warteten-NP mit. Natürlich kommt gerade eine Busladung Japaner an, als ich mir gerade den Platz mit Blick auf „ohne-Leute“ gesichert habe. Mist. Es wimmelt nur so von Leuten IM Wasser, NEBEN dem Wasser, ÜBER dem Wasser, auf der Brücke, auf den Steinen … überall! Das ist tatsächlich erlaubt. Viele der anscheinend Gutinformierten gehen noch weiter, selbst mit kleinen Kindern. Dabei ist das Wasser bitterkalt, selbst für die lieben Kleinen, die schnell wieder rausspringen.  Ich gehe weiter in den Canyon hinein, sitze abseits und höre dem Plätschern zu. Irgendwann machen wir uns auf die Rundtour von knapp 1 km. Unten sehen wir immer wieder Blicke in den Canyon und die entlanglaufenden Besucher. Es wird höher und höher. Ob die Besucher unten denselben Weg zurück müssen? Wir wissen es nicht, sehen aber auch keine andere Möglichkeit, aber die klettern immer weiter. Ein herrliches Abenteuer für die Kinder.

_MG_8641 Waterton-village _MG_8643 Zweifingersuchsystem – erstaunlich schnell

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Achja: Fast hätte es Rehbraten gegeben, Aber Ready ist noch zu klein, sie nimmt nur Flüssignahrung zu sich, nur vegetarisch. So nimmt sie das „dear“ lieber nicht aufs Korn, sondern zeigt, wie eine Vollbremsung geht. Zum Glück hat auch Roady hintendran das 15 m neben der Straße hinter einem Weidezaun am Waldrand zunächst grasende, dann mit 3 Hüpfern über den Zaun springende Viech gesehen, wie es innerhalb von nur 1-2 sec. rasend schnell die Strecke zur Straße überwunden hat. Auch wenn du denkst, du bist mit 100 doch schon längst an dem Vieh vorbei, täusche dich nicht. Die wollen VOR dir über die Straße und glaube mir, sie setzen alles dran, das zu schaffen, auch ihr Leben dabei aufs Spiel. Tunnelblick eben!

Da hat das zweite „dear“ 3 Std. später schon mehr Erfahrung gehabt. Es wartete am Straßenrand, bis 3 Autos vorbei sind, bis M. und das entgegenkommende Auto stark abgebremst hatten und trabte dann in friedlicher Ruhe über die Straße. Wieder kein Rehbraten! Da auch die Ziegenhorde auf dem Seitenstreifen blieb, und die Kühe lieber im Straßengraben grasten (anscheinend ist das Gras dort saftiger, weil sich das Wasser dort sammelt?) und alle Geschäfte schon zu hatten, haben wir noch Butterbrot und Belag für genau ein Abendessen. Dann sind wir „running out of food“.

Jetzt sag mir mal einer: Was haben diese Tiere eigentlich auf der Straße zu suchen? Nix! (Meine ich auch! Haben die denn kein Zuhause?)

Wer googlen will: Wir sind über den höchsten Straßenpass Kanadas gefahren, 2268 m. (Wer hier an Kurven wie in den Alpen denkt, Fehlanzeige! Die können das hier auch ohne!)

Preisfrage: Warum sind die Blumenkästen in Warterton-Village eingezäunt oder  in der ersten Etage aufgehängt?

_MG_8642 Foto

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